Erfurt. Ob russischer Tanz, chinesische Sprache oder afghanische Kultur: In Thüringen bringen sich Migranten immer mehr ehrenamtlich ein.

In Thüringen gibt es derzeit 75 Vereine, in denen sich Zugewanderte organisiert haben. Allein in den vergangenen drei Jahren hätten sich mehr als 30 neue Migrantenorganisationen gebildet, teilte die Thüringer Integrationsbeauftragte Mirjam Kruppa am Dienstag mit. „Und wir wissen, dass noch mehr im Gründungsprozess stecken.“

Kruppa sieht in der wachsenden Zahl an migrantischen Vereinen einen wichtigen Indikator dafür, dass Integration gelinge. Das zeige, dass sich immer mehr Zugewanderte ehrenamtlich einbringen. Die Ausrichtungen der Vereine seien vielfältig. Sie reichten vom russischen Tanz, chinesischer Sprache bis zur afghanischen Kultur oder syrischer Elternarbeit.

Mirjam Kruppa, Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge, sieht das ehrenamtliche Engagement von Migranten positiv. (Archivfoto)
Mirjam Kruppa, Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge, sieht das ehrenamtliche Engagement von Migranten positiv. (Archivfoto) © DPA | Martin Schutt

Neugründungen auch in ländlicheren Regionen

Erfreulich sei, dass auch in den ländlicheren Regionen wie Altenburg, Meiningen und Apolda neue Vereine gegründet worden seien, so Kruppa. Diese Vereine seien wichtige Anlaufstellen für neu Zugewanderte und bauten Brücken in die Gesellschaft. Damit tragen sie laut Kruppa dazu bei, dass sich jeder, der hier lebt, zu Hause fühlen könne. Nun sei es wichtig, diese Vereine sichtbar zu machen.

Die Integrationsbeauftragte hat eine aktualisierte Broschüre zu den Vereinen herausgebracht. Nach Regionen sortiert verortet sie die unterschiedlichen Migrantenorganisationen, stellt sie kurz vor und verweist auf Kontaktdaten.