Washington/New York. Donald Trump hatte sich eine Prozesspause erbeten, um die Feier seines Sohnes zu besuchen. Doch an dem Tag hat er einen anderen Termin.

Keine zwei Wochen her, da stellte Donald Trump den über ihn richtenden Top-Juristen im Schweigegeld-Prozess, Juan Merchan, als Unmenschen dar – weil der gebürtige Kolumbianer dem Ex-Präsidenten seinerzeit kein grünes Licht für einen prozessfreien Tag am 17. Mai geben wollte. Dann nämlich feiert Trumps jüngster Sohn Barron (18) an einer Elite-Highschool in Florida seinen Abschluss, vergleichbar mit dem deutschen Abitur.

Am ihm liegt es nicht: Richter Juan Merchan hatte Trump bereits vor Tagen grünes Licht für die Abschlussfeier seines Sohnes in Florida gegeben.
Am ihm liegt es nicht: Richter Juan Merchan hatte Trump bereits vor Tagen grünes Licht für die Abschlussfeier seines Sohnes in Florida gegeben. © DPA Images | Elizabeth Williams

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Donald Trump: Ging es überhaupt um die Feier seines Sohns?

Als der Sachverhalt öffentlich wurde, griffen viele Trump-Fans den Richter massiv an. Obwohl er kein definitives Reiseverbot ausgesprochen hatte. Inzwischen, der Prozess macht große Fortschritte, signalisierte Merchan dem Republikaner: Sie können gehen, einer Teilnahme an der Feier Ihres Sohnes steht nichts entgegen.

Jetzt stellt sich heraus: Der republikanische Präsidentschaftskandidat ist an dem besagten Tag fünf Flugstunden von Palm Beach entfernt als Hauptgast eines großen Wahlkampfspender-Dinners in Saint Paul im Bundesstaat Minnesota eingeplant.

Beim sogenannten „Lincoln Reagan Dinner“ muss jeweils 100.000 Dollar hinlegen, wer direkt neben Trump ein gepflegtes Abendessen einnehmen will. In sozialen Medien wird die Frage debattiert, ob Trump die Veranstaltungen wie auch immer zeitlich unter einen Hut bringen kann – oder ob sein jüngstes Kind an einem wichtigen Tag auf den Vater verzichten muss.