Altenburg. Residenzschloss-Ausstellung präsentiert ab Sonntag „Altenburgs prähistorische Sammlung in neuem Licht“

Fibeln bezeichnen in der Archäologie die frühe Form der Sicherheitsnadeln. Sie lösten in der Jüngeren Eisenzeit die gebräuchlichen Gewandnadeln ab. Damit ließ sich Kleidung besser raffen und zusammenhalten. Einen plastischen Einblick in die jahrtausendealte Ostthüringer Geschichte ermöglicht die neue Ausstellung im Residenzschlosses AltenburgAus dem Dunkel der Vorzeit – Altenburgs prähistorische Sammlung in neuem Licht“.

„Im ersten großen gemeinsamen Ausstellungsprojekt der Altenburger Museen wird bei einer Sonderausstellung vom 20. Mai bis zum 10. November 2024 die archäologische Sammlung der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft im Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg präsentiert“, teilte der Museumsverbund mit. „Neben Ausstellungshighlights wie den goldenen Lockenringen vom Altenburger Lerchenberg oder dem Hortfund von Schlöben werden auch Stücke gezeigt, die als Gebrauchsgegenstände eingeordnet werden können.“

Nadeln als Schmuck und Statussymbol

Bodenbacher Nadeln und Fibel von Kriebitzsch, 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr. und 150 v. Chr., werden gezeigt.
Bodenbacher Nadeln und Fibel von Kriebitzsch, 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr. und 150 v. Chr., werden gezeigt. © Punctum/Esther Hoyer | Punctum/Esther Hoyer

Dazu zählt die Fibel von Kriebitzsch aus der Zeit um 150 v. Chr. sowie die Bodenbacher Nadel aus Rositz aus dem 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr. Nadeln hatten einst die Funktion, Kleidung zu schließen, dienten aber auch als Haarnadeln. Sie waren somit auch Schmuck und Statussymbol. „Die sogenannten Bodenbacher Nadeln werden üblicherweise am Oberlauf der Elbe gefunden“, informierten die Altenburger Museen. „Wenn eine Nadel wie hier außerhalb ihres eng umgrenzten Verbreitungsgebietes auftaucht, kann vermutet werden, dass die Trägerin selbst ihre angestammte Region verlassen hat.“ Gefunden worden sei die Bodenbacher Nadel 1870 beim Eisenbahnbau, die Fibel von Kriebitzsch 1924 in einer Siedlungsgrube.

Der Präsentation örtlicher und mehrerer überregionaler Exponate gingen den Angaben zufolge erhebliche Forschungs- und Analysearbeiten voraus. „Die Ergebnisse werden nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.“

Interaktive Ausstellung eröffnet zu den Schlössertagen

Darüber hinaus thematisiert die interaktive Ausstellung die „besondere Stellung der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes (GAGO)“ sowie Altenburgs zweite, von Bernhard August von Lindenau zusammengetragene, archäologische Sammlung. Den Bogen in die Gegenwart spannen Erläuterungen zu aktuellen Funden aus dem Altenburger Land.

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Eröffnet wird die Ausstellung im Rahmen der Thüringer Schlössertage am Pfingstsonntag, 19. Mai, 15 Uhr, im Festsaal. Im Anschluss werden unter dem Motto „Archäologin oder Altertumsforscher auf Zeit?!“ vielfältige Kreativangebote unterbreitet. Zu sehen ist die Sonderschau dienstags bis sonntags von 9.30 bis 17 Uhr.

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