Greiz. Das katholisch geprägte Eichsfeld gilt als CDU-Hochburg. Bei der letzten Landtagswahl konnte AfD-Chef Höcke dort kein Direktmandat erringen. Jetzt tritt er in einem anderen Wahlkreis an.
Der Thüringer AfD-Landeschef und Spitzenkandidat, Björn Höcke, wird zur Landtagswahl nicht in seinem Heimatwahlkreis Eichsfeld antreten. Höcke wurde als Direktkandidat im Wahlkreis 40 (Greiz II) aufgestellt, wie der Pressesprecher des AfD-Landverbandes, Torben Braga, am Wochenende auf der Plattform X postete. Das Eichsfeld gilt traditionell als CDU-Hochburg.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) reagierte auf die Ankündigung mit Hohn: „Der Ungewählte - nun bekommt der Begriff einen Sinn“, schrieb Ramelow gleichfalls auf X. “Björn Höcke ist weder am 4.3.2020 im dritten Wahlgang zur Ministerpräsidentenwahl angetreten (gekniffen), noch wird er sich den Wählerinnen und Wählern an seinem Wohnort erneut stellen (gekniffen) am 1.9.2024 zur LTW.“
Innenminister Georg Maier (SPD) sagte, Höcke traue sich nicht im katholischen Eichsfeld anzutreten, obwohl er dort wohne. „Er ist ein wahrer teutonischer Held“, spottete Maier auf X. Bei der letzten Landtagswahl 2019 holte der damalige CDU-Kandidat Thadäus König im Wahlkreis Eichsfeld I mit klarem Vorsprung zu dem Rechtsaußen Höcke das Direktmandat.
In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Die AfD ist letzten Umfragen zufolge derzeit stärkste Kraft im Freistaat. Die Partei von Höcke wird in Thüringen vom Landesamt für Verfassungsschutz bereits seit geraumer Zeit als gesichert rechtsextrem eingestuft.
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dpa