Erfurt. Gewitter, Sturm und heftiger Regen zogen am Montag über Deutschland. Auch in Thüringen gab es mehrere Feuerwehreinsätze. Zudem mussten ICE-Züge zwischen Nürnberg und Erfurt umgeleitet werden.

Ein Unwetter hat den Fernverkehr der Bahn am Montagabend auch in Thüringen ausgebremst. Außerdem kam es zu mehreren Stromausfällen und Feuerwehreinsätzen. Und auch am Dienstag bleibt es ungemütlich.

ICE-Züge zwischen Nürnberg und Erfurt werden umgeleitet

Wegen des Unwetters wurden am Montagabend die ICE-Züge zwischen Nürnberg und Erfurt umgeleitet. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Sie hielten nicht in Erlangen. Auch der Halt Bamberg könne entfallen, hieß es. Die Züge verspäteten sich den Angaben zufolge um etwa 75 Minuten. Der Fernverkehr der Bahn ist am Montagabend in mehreren Bundesländern infolge eines Unwetters stark beeinträchtigt - unter anderem wegen Bäumen auf den Gleisen.

Haushalte ohne Strom

Das Unwetter hat außerdem zu mehreren Stromausfällen geführt. 6000 Kunden der Thüringer Energienetze GmbH seien von den Störungen betroffen gewesen, teilte ein Sprecher des Netzbetreibers mit. Insbesondere im Landkreis Hildburghausen, im Saale-Holzland-Kreis und im Weimarer Land sei es zwischen ungefähr 20.30 Uhr und 2.30 Uhr zu Störungen im Stromnetz gekommen. Mittlerweile seien alle Stromausfälle behoben worden. Herumfliegende Äste, umstürzende Bäume und aneinander schlagende Leitungen verursachten nach Angaben des Netzbetreibers die Störungen. Bereits in der Nacht habe man die Versorgung mittels Umschaltungen und teilweise auch Reparaturen wieder sichergestellt.

Umgestürzte Bäume – Ast verfehlt schlafendes Kind nur knapp

Wegen umgestürzter Bäume musste die Feuerwehr am Montagabend häufig ausrücken. Im Bereich der Leitstelle Erfurt kam es laut Angaben der Feuerwehr zu 35 unwetterbedingten Einsätzen. Davon waren 16 umgestürzte oder beschädigte Bäume Ursache der Alarmierung.

Im Saale-Orla-Kreis wurde eine riesige Trauerweide umgeweht und stürzte auf zwei Autos. Auch ein Haus auf dem Grundstück in Pößneck wurde beschädigt. „Glück im Unglück hatte ein Kind der Familie, denn ein großer Ast des Baumes durchschlug das Dach des Hauses und landete im Kinderbett des darin schlafenden Kindes“, so der Stadtbrandmeister René Lippke. Der Schaden wird insgesamt auf etwa 100.000 Euro geschätzt.

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Im Kreis Nordhausen sorgte der Sturm für zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei. Etliche Schäden entstanden an parkenden Autos.

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Im Landkreis Sömmerda gab es von Montagabend bis zum Dienstagmorgen insgesamt elf Feuerwehreinsätze wegen Sturmschäden. Das teilt das Landratsamt am Dienstag mit. Der schwerwiegendste Einsatz war in Großmölsen, wo die Feuerwehren aus Berlstedt, Großmölsen und Großrudestedt wegen eines in der Kirchgasse auf ein Haus gestürzten Baumes alarmiert wurden.

Ausgebüxte Pferde im Kreis Sömmerda

Eventuell war das Unwetter auch Auslöser, dass im Landkreis Sömmerda in der Nacht zum Dienstag zahlreiche Pferde entliefen. Laut Angaben von MDR Thüringen konnten bisher zwei der Tiere eingefangen werden. Insgesamt waren etwa 15 Pferde im Buttstädter Orsteil Guthmannshausen ausgebüxt. Die Suche laufe weiter, heißt es. So wurde auch die Bahn informiert, weil eine Bahnlinie direkt durch den Ort führt. Die Ermittlungen laufen.

Stürmischer Wind und Regen am Dienstag in Thüringen

Stürmisch und windig bleibt es auch am Dienstag in Thüringen. Regen- und Graupelschauer erreichen die Region und auch vereinzelte Gewitter sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes nicht ausgeschlossen. Zum Abend schwächt sich der Wind den Angaben zufolge ab. Die Höchsttemperatur liegt tagsüber bei bis zu 12 Grad.

In der Nacht zum Mittwoch sinken die Temperaturen auf um die 0 Grad und der Himmel bleibt bewölkt. Der Wind weht nur noch schwach aus Nordwest, mit Regen ist jedoch weiterhin zu rechnen. In höheren Berglagen ist Glätte nicht ausgeschlossen.