Elmar Otto über ein besonders ungewöhnliches Bündnis.

Der Versuch, eine regierungsfähige Mehrheit ohne die AfD auf die Beine zu stellen, gibt den Blick auf ungewöhnliche Koalitionsoptionen frei. Der gelernte Kaufmann Bodo Ramelow hat dabei einfach mal eine mathematische Möglichkeit formuliert. Und die würde dafür sorgen, dass eine nach der Landtagswahl im Herbst eine erst wenige Monate alte Partei im Freistaat gleich mit das Sagen hätte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Bündnis aus CDU, BSW und Linken kommt, scheint indes aktuell mehr als gering. Denn die CDU winkt, wie erwartet, ab. Sie hat schließlich vor Jahren einen Unvereinbarkeitsbeschluss verabschiedet und will nicht mit SED-Nachfolgern paktieren.

So weit, so nachvollziehbar. Aber leider zeigen die Christdemokraten keine tragfähige Alternative auf. Ihr Festhalten an einer Deutschland-Koalition mit SPD und FDP stimmt nicht ansatzweise mit dem in den Umfragen abgebildeten Wählerwillen überein. Eine Mehrheit für dieses Trio ist nicht in Sicht.

Der SPD-Spitzenkandidat Georg Maier unterstellt Ramelow als vorrangige Motivation für sein Gedankenspiel „Machterhalt“. Das könnte stimmen. Und auf den ersten Blick mag man bei der vom Ministerpräsidenten ins Spiel gebrachten Koalition vor allem den Kopf schütteln. Aber am Ende, so viel ist sicher, werden Koalitionen wie stets durch Kompromisse geschmiedet.

Und wir sind in Thüringen. Hier ist vieles, was zunächst undenkbar schien, Realität geworden..

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