Berlin. Madeleine Westerhout war einst persönliche Assistentin von Donald Trump – dann wurde sie gefeuert. Jetzt sagt sie vor Gericht aus.

Sie war zu Beginn seiner Amtszeit die persönliche Assistentin von Ex-Präsident Donald Trump, nun sagte Madeleine Westerhout vor Gericht gegen Trump aus. Dabei ging es auch um das erratische Tweet-Verhalten des ehemaligen Präsidenten. Während und vor seiner Amtszeit nutzte Trump den Kurznachrichtendienst „X“, damals noch „Twitter“, als Mittel, um an die Öffentlichkeit zu kommunizieren. Immer wieder setzte der Ex-Präsident auch reißerische Nachrichten ab und verbreitete Falschinformationen. Gegen Ende seiner Amtszeit sperrte die Plattform Trumps Account wegen Anstiftung zu Gewalt rund um die Aufstände am 6. Januar.

Wie Westerhout nun vor Gericht offenbarte, schrieb sie selbst einige der Tweets für Donald Trump. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend über ihre Aussage. Trump habe ihr die Nachrichten meist diktiert. Diese habe sie dann zunächst ausdrucken müssen, damit Trump sie handschriftlich korrigieren und Anmerkungen machen konnte.

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Besonders wichtig seien Trump viele Ausrufezeichen gewesen, Wörter wie „country“ (dt. „Land“) hätte sie in Großbuchstaben geschrieben, das hätte dem Ex-Präsidenten gefallen. Trump habe bei seiner Arbeit keinen Computer benutzt, auch eine E-Mail-Adresse habe er nach ihrem Wissen nicht gehabt.

Interessant wurde es für das Gericht jedoch vor allem, als es um ein Treffen zwischen Trump und seinem Ex-Anwalt Michael Cohen ging. Die beiden trafen sich 2017 zu einer Besprechung im Weißen Haus. Westerhout konnte dieses Treffen bestätigen. Im Anschluss daran begann Trumps Unternehmen damit, Geld an Cohen zu überweisen, das letztlich mutmaßlich als Schweigegeld an die ehemalige Porno-Darstellerin Stormy Daniels floss.

Die Anklage in New York wirft Trump vor, er habe seine Chancen auf einen Sieg bei der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an Daniels verbessern wollen. Die Transaktion selbst war zwar nicht illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Michael Cohen habe Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um den eigentlichen Zweck zu verschleiern. Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte. Trump drohen mehrere Jahre Haft, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnten, oder eine Geldstrafe.

lro/mit dpa