Altenburger Land. Landesgartenschau 2030 im Altenburger Land: Dafür will die Stadt Altenburg jetzt den Fünf-Millionen-Zuschuss vom Freistaat Thüringen ausgeben.

  • Landesgartenschau 2023 mit Visionen für Altenburgs Zukunft.
  • 5,8 Millionen Euro für Altenburgs Landesgartenschau.
  • Das wird getan in der Stadt Altenburg bis 2030.

Scheckübergaben sind immer erfreulich. Jedoch mit den 5,8 Millionen Euro aus den Händen von Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) für Altenburgs Oberbürgermeister André Neumann (CDU) verband sich am Donnerstag mehr als nur ein Geldsegen.

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Es wurde eine neue Ära eingeleitet. Die Ära der 7. Landesgartenschau 2030 in Altenburg, hierzulande gern LAGA genannt. Der Millionenzuschuss soll helfen, diese LAGA vorzubereiten. „Altenburg wird Kulisse einer Landesgartenschau, die im Lichte einer städtebaulichen Nachhaltigkeit stehen wird“, betonte Karawanskij. Und meinte damit nichts Geringeres, als dass die Gartenschau die Lebensräume in der Stadt verändern solle. Vom wachsenden Grün würden die Besucher profitieren und langfristig auch die Altenburger. Die Fördermittel des Landes seien demnach eine Investition in die Zukunft der Stadt.

Vom Schloss zum Großen Teich quer durch die Stadt

Karawanskij übergab den Fördermittelbescheid im Agnesgarten vor königlicher Kulisse. Sie hatte so die Gelegenheit, auch das Schloss zu bestaunen. „Die Stadt ist so reich an historischen Schönheiten“, schwärmte sie. Aber das Ensemble, oberhalb des ihr bekannten Lindenau-Museums, habe sie noch nie gesehen. Also nahm Neumann sie ins Schlepptau und zeigte ihr den Weg, über den die Touristen zur Landesgartenschau geführt werden könnten: Schloss mit Bachsaal und Kirche zum Großen Teich quer durch die Stadt.

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350.000 Besucher zur Landesgartenschau 2030 erwartet

350.000 Besucher aus ganz Deutschland erwartet der OB zu dem Ereignis. „Und das gesamte Altenburger Land wird davon profitieren“, zeigte sich Neumann überzeugt. Dabei soll das Thema „Garten. Schau. Spiele. Stadt“ locken. Das Konzept sieht vier zentrumsnahe Bereiche für die Gartenschau vor: Schloss und Schlossgarten; Innenstadt und Pocket-Gärten; Kleiner Teich und Blaue Flut; Großer Teich und Inselzoo. Die Ausstellungsfläche wird insgesamt 27 Hektar umfassen, etwa 6,5 Hektar am Großen Teich werden eintrittspflichtig sein – auch die geplante Spielewelt, die 2027 eröffnet werden soll, und ein Schlossbesuch. Alle anderen Bereiche sollen frei zugänglich sein.

Langfristiger Effekt durch Landesgartenschau statt verblühender Millionen

Die Stadt erhofft sich mit dieser Regelung eine hohe Akzeptanz und Unterstützung in der Bevölkerung, denn ohne wird’s nicht gehen. Eigeninitiative und private Investitionen sind vonnöten, soll die gesamte Stadt zur Gartenschau werden. Von 30 Millionen Euro Gesamtkosten sprach der OB. Jedoch gehe es nicht nur darum, die Leistungsfähigkeit der Grünen Berufe zu demonstrieren. Die Millionen sollen nicht verblühen, sondern auch in Städtebau und Denkmalschutz investiert werden. Darin waren sich die beiden Politiker einig. Es gehe um langfristige Effekte. „Wir müssen etwas schaffen, das bleibt. Obwohl oder gerade weil die öffentlichen Kassen angespannt sind und die Baukosten nicht sinken werden“, so Karawanskij. Da habe Altenburg mit seinen ohnehin großen Stadtreizen gute Chancen, betonte sie. Doch gerade der Leerstand fordere auch einen langen Atem, schob Neumann nach.

Gärten und Pavillons zwischen den Häusern

„Auf die Pocket-Gärten bin ich besonders gespannt“, sagte Karawanskij. Sie würden zeigen, wie man Leerstand anders denken kann. So entstünden grüne Oasen, die das Stadtklima verbessern, die Lebensqualität in Altenburg weiter erhöhen und Touristen anlocken könne. Auf Brachflächen in der Gesamtgröße von 2,5 Hektar sollen Mini-Gärten entstehen. Bislang meist als provisorische Parkplätze genutzt, könnte mit den Mini-Gärten wieder Leben auf die Flächen einziehen. Vorgesehen sind auch kleine begehbare Pavillons inmitten des bebauten Stadtraumes. Zum Teil sollen öffentlich zugängliche Freiräume gestaltet werden, zum Teil aber auch privat genutzte Gärten. Schandflecke könnten so verschwinden, ist die Überlegung.

Das Auto bleibt draußen zur Landesgartenschau

Zur Sprache kam auch das Verkehrskonzept der LAGA. Wie der OB sagte, sollten die Besucher die Gartenschaubereiche autofrei erreichen können. Geplant ist, einen Großparkplatz auf dem zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Flughafen einzurichten. Per Shuttle werden die Gäste zu Schloss und Kleinem Teich gefahren. Auch ohne Millioneninvestitionen würde an einem ÖPNV-Konzept gearbeitet, dass LAGA-Besucher im Zehn-Minuten-Takt abhole, sagte Neumann. Die Nahtstelle zwischen Kleinem und Großem Teich soll während der LAGA gesperrt sein. Dazu muss der Hauptverkehr verlagert werden. Auch der Bahnhofsvorplatz wird neu gestaltet. Elektrofahrräder und Rikschas – das Mobilitätsangebot wird breit gefächert sein. Kleine Elektromobil-Mover sollen in kurzem Takt über die Wettiner Straße vorbei am Lindenau Museum durch den Schlossgarten bis zum nächsten Shuttlepunkt fahren.

Den Zuschlag für die Landesgartenschau 2030 bekam Altenburg, nachdem eine Bewerbung für 2028 fehlgeschlagen war. Die Niederlage gegen die Orla-Region war aber denkbar knapp, so blieb eine erneute Ausschreibung aus und Altenburg bekam für 2030 den Zuschlag. Bewerbung einsehbar unter www.stadt-altenburg.de

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