Greiz. Mit der 39-jährigen Kerstin Müller zieht die AfD in die Kommunalwahl. Die Geraerin ist im Landkreis Greiz aufgewachsen. Das will sie erreichen.

Die AfD zieht mit Kerstin Müller, aufgewachsen in Großenstein im Landkreis Greiz und wohnhaft in Gera, in den Wahlkampf um den Chefsessel im Landratsamt. Das teilt die Partei nun mit. Sie ist die fünfte Bewerberin um den Posten nach Ulli Schäfer (CDU), Jens Geißler (IWA-Pro Region), Holger Steiniger (Linke) und Alexander Zill (parteilos).

Die 39-Jährige arbeitet nach einer Ausbildung zur Arzthelferin, einem Bachelor-Abschluss im Medizinmanagement und einem Master-Abschluss nach einem darauffolgenden Studium an der SRH-Hochschule in Gera in einer Augenarztpraxis in Gera und ist dort laut Mitteilung für die administrativen Abläufe und Personalfragen zuständig. Sie ist verheiratet und hat eine Stieftochter.

Kerstin Müller will unter anderem den Tourismus im Landkreis Greiz fördern

Müller kenne „‚die Mühen der kommunalen Ebene‘ mit vielen Aufgaben und wenig Geld“, heißt es weiter. Seit 2014 ist sie im Ortsteilrat Gera-Langenberg, seit 2018 Mitglied der AfD und habe dort im Landesfachausschuss für Gesundheit mit am AfD-Landesprogramm mitgewirkt. Seit 2022 ist sie stellvertretende Sprecherin des AfD-Kreisvorstandes Gera-Jena-SHK, engagiert im Stadtverband der AfD Gera und seit 2019 Mitglied im Geraer Stadtrat und in den Ausschüssen Gesundheit und Soziales, im Jugendhilfe sowie im Rechnungsprüfungs-, Ausschreibungs- und Vergabeausschuss.

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Als Problem sieht Müller bei den Kommunen, „das Überfrachten mit Aufgaben bei völlig unzureichender Finanzausstattung“, wofür sie zum einen der Bundesregierung und zum anderen der Landesregierung und der Unterstützung durch die Landes-CDU die Schuld gibt. Sie wolle aber auch den Unternehmen eine „hoffnungsvolle Perspektive“ bieten und für die Einwohner Angebote schaffen, damit sie sich „mit dem Landkreis Greiz umfassend identifizieren“.

Den Tourismus will sie beispielsweise durch ein übergreifendes Radwegenetz fördern. Auch die Wanderwege habe sie im Blick. Für Großebersdorf will sie die Ortsumgehung vorantreiben: „Als Landrat werde ich Bundes- und Landespolitikern aus dem Landkreis auf den Keks gehen. 90 Jahre Planung für die Ortsumgehung Burkersdorf bis Großebersdorf sind mehr als genug“. Sie wolle das Land- und Kreisstraßennetz wieder „zumutbar befahrbar“ machen und sich um marode Brücken kümmern.

Und nicht zuletzt will sie sich für wohnortnahe, sanierte Schulen einsetzen und auch die Digitalisierung der Verwaltungen weiter voranbringen: „Ziel muss sein, die immer wieder propagierte Bürgernähe endlich in den Fokus zu rücken“, wird Müller zitiert.