Pößneck. Osteoporosegruppe Pößneck blickt auf 30-jähriges Bestehen zurück

Gängigen Schätzungen zufolge gibt es bundesweit rund 100.000 Selbsthilfegruppen zu fast jedem gesundheitlichen und sozialen Thema. 30 Jahre lang ist die Selbsthilfegruppe Osteoporose Pößneck nun schon Teil dieses Netzwerkes.

„Es ist vor allem die Bewegung, die uns hilft, unsere Knochen zu erhalten und aufzubauen“, teilt Helga Krause aus Pößneck für die Mitglieder der Selbsthilfegruppe mit. „Koordination, Balance, Gleichgewicht und Körperkontrolle müssen trainiert werden. Deshalb ist für uns alle die wöchentliche Trocken- und Wassergymnastik von enormer Bedeutung.“

Dieses Funktionstraining müsse von ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden, deren Arbeit wiederum vergütet werden muss. „Da die Krankenkassen den langjährigen Mitgliedern immer seltener eine neue Verordnung für das Funktionstraining genehmigen und damit deren Zahlungen immer geringer werden, kämpfen wir immer wieder um das finanzielle Überleben. Bisher haben wir das zum Glück geschafft“, so Krause.

Angenehmes Gruppenleben mindestens so wichtig wie die Therapie

Auch für die fehlenden Therapeuten in der Trocken- und Wassergymnastik habe man „durch zahlreiche Gespräche und das Entgegenkommen von vielen Seiten“ eine Lösung finden können. „Unser Dank gilt da besonders der Arbeiterwohlfahrt Saale-Orla, dem Stadtbad Pößneck und unserer langjährigen Therapeutin in der Wassergymnastik, Nicole Walther“, so Krause.

Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Osteoporose Pößneck halten sich unter anderem in den Räumlichkeiten des Fitness World Clubs fit.
Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Osteoporose Pößneck halten sich unter anderem in den Räumlichkeiten des Fitness World Clubs fit. © OTZ | Helga Krause

Die Selbsthilfegruppe Osteoporose Pößneck besteht zurzeit aus 47 Mitgliedern im Alter von 58 bis 93 Jahren. „Für uns alle übernimmt sie auch eine soziale Funktion, denn wir zählen zu den älteren, chronisch kranken und teils behinderten Menschen, deren Mobilität zum Teil eingeschränkt ist“, so Krause. „Die Mitglieder finden in der Selbsthilfegruppe Rat und Unterstützung, teilen ihre Probleme, finden gemeinsame Lösungen.“ Deshalb sei die Organisation eines angenehmen Gruppenlebens mindestens ebenso wichtig wie die Therapie selbst.

Unter den Ehrengästen war Rita Stichling, Erste Vorsitzende des Landesselbsthilfeverband Thüringen für Osteoporose.
Unter den Ehrengästen war Rita Stichling, Erste Vorsitzende des Landesselbsthilfeverband Thüringen für Osteoporose. © OTZ | Helga Krause

Die unlängst erfolgte Feier des 30-jährigen Jubiläums sei eine Veranstaltung in diesem Sinne gewesen. Gemeinsam mit mehreren Ehrengästen und einigen Therapeutinnen sowie ehemaligen langjährigen Mitgliedern sei angeregt bei Kaffee und Kuchen geplaudert worden. Eine Wichteltombola habe Freude und Überraschung gebracht. Und mit einem gemeinsamen Abendessen sei in das 4. Jahrzehnt der Gruppe gestartet worden.

Betroffenen das Gefühl zu geben, mit ihrer Erkrankung nicht alleine zu sein

„Wir hätten uns sehr gefreut, die Gründerin der Gruppe, Juliane Baumbach, in unserer Mitte begrüßen zu können“, so Krause. „Leider ließ ihre Gesundheit dies nicht zu.“ 30 Jahre dabei ist auch Rosemarie Pauli. Sie sei wie auch bei vielen anderen Mitglieder der Beleg dafür, dass sich die Gruppe positiv auf die Erhaltung der Gesundheit auswirke.

Bürgermeister Michael Modde sprach im Ratskeller auf der Feier zum 30-jährigen Bestehen der Selbsthilfegruppe Osteoporose Pößneck.
Bürgermeister Michael Modde sprach im Ratskeller auf der Feier zum 30-jährigen Bestehen der Selbsthilfegruppe Osteoporose Pößneck. © OTZ | Helga Krause

„Wir hoffen sehr, dass es uns gelingt, unsere Arbeit im Interesse aller Mitglieder auch weiterhin fortsetzen zu können“, so Helga Krause. Die Frauen und Männer der Selbsthilfegruppe danken unter anderem der Kreissparkasse Saale-Orla und der Stadt Pößneck für die finanzielle Unterstützung, aber auch ihren Vorständen Michael Welsche und Christine Wetzel sowie Therapeutinnen und Therapeuten wie Nicole Walther, Annika Teuscher, Aisha Heinze und Ronny Rachlok für ihre Mühe. „Betroffenen das Gefühl zu geben, mit ihrer Erkrankung nicht allein zu sein, war auch eine der Hauptmotivationen für die Gründung der Selbsthilfegruppe Osteoporose in Pößneck vor 30 Jahren“, resümierte Helga Krause.