Jena. Zum 51. GutsMuths-Rennsteiglauf am 25. Mai 2024 wird ein Buch über dessen 50-jährige Geschichte erscheinen. Auf fast 300 Seiten gibt es zu allen 50 Läufen historische Fakten, Läufergeschichten und Informationen zu organisatorischen Aspekten, viele Statistiken sowie mehr als 400 Fotos

Hans-Georg Kremer

Zum 51. GutsMuths-Rennsteiglauf am 25. Mai 2024 wird ein Buch über dessen 50-jährige Geschichte erscheinen. Auf fast 300 Seiten gibt es zu allen 50 Läufen historische Fakten, Läufergeschichten und Informationen zu organisatorischen Aspekten, viele Statistiken sowie mehr als 400 Fotos.

Die Rolle Jenas für die Gründungsphase von „Europas größtem Crosslauf“ wurde schon in vielen Artikeln beleuchtet. 2023 war dies Anlass für den Jenaer Oberbürgermeister, Thomas Nitzsche (FDP), die vier Gründerväter ins „Goldenen Ehrenbuch“ der Stadt eintragen zu lassen. Viele Facetten aus der Gründerzeit von 1973 bis 1976 und dann noch einmal unmittelbar nach der deutschen Einheit nach 1990 sowie die Bedeutung des „Jenaer-Rennsteiglauf-Netzwerkes“ können im Buch nur gestreift oder gar nicht erwähnt werden, da es sonst ein mehrbändiges Lexikon geworden wäre. In der Gesamtsicht sind die Akteure aus Jena auch nur ein kleiner Teil des „Erfolgsteams“, welches heute aus fast 35 Vereinen mit über 1.500 Helferinnen und Helfern besteht.

Alle 15 Kilometer ein Verpflegungspunkt eingerichtet

Zurück zu den Anfängen 1973, die bei der Hochschulsportgemeinschaft (HSG, heute USV) der Universität Jena lagen. Anfangs waren es die Mitglieder der Abteilung Orientierungslauf, die ihre Verbindungen zu Sportfreunden am Rennsteig nutzen konnten. So ist besonders Herbert Weiß aus Goldlauter zu erwähnen, ein Orientierungsläufer, der es überhaupt erst ermöglichte, dass entlang des Rennsteigs etwa alle 15 Kilometer ein Verpflegungspunkt eingerichtet werden konnte. Er kannte die dort beheimateten Orientierungslauf-, Wander- und Wintersportgruppen und gewann sie für die Mitarbeit. I

In Jena selber waren es die Sportfunktionäre der Universität, Mitarbeiter der Sportwissenschaft, beispielsweise aber auch der Verantwortliche des Fahrzeugparks, die die Organisation durch die Bereitstellung eines Busses, medizinisch technischen Personals und Druckkapazitäten halfen. In einem Bericht für das Ministerium für Staatssicherheit(Stasi) mokierte sich ein „informeller Mitarbeiter“ (IM), dass Wissenschaftler Forschungskapazitäten des Leistungssports für eine volkssportliche Veranstaltung abgezweigt hätten. Die Mediziner um Prof. Dr. Jochen Scheibe aus Jena und Prof. Dr. Hermann Buhl aus Leipzig hatten es übernommen, alle über 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor dem Start zu untersuchen, um eventuelle gesundheitliche Probleme, die durch eine bis dahin in der DDR unbekannte Laufstreckenlänge von über 80 Kilometer auftreten könnten, möglichst schon vorher auszuschließen. Die Ergebnisse zeigten, dass dieser Lauf bei entsprechender Vorbereitung „verträglich“ war, womit Versuche, den Lauf aus gesundheitlichen Gründen zu verbieten, gleich von Beginn an die Argumente genommen wurden.

Zwei hochwertige Fernstecher als Ehrenpreise

Es gab aber auch Betriebe in Jena, die zu den über 100 Förderern gehörten, die mit Geld- und Sachspenden 1975 den GutsMuths-Rennsteiglauf unterstützten, darunter sogar der Zeiss-Kombinatschef Wolfgang Biermann, der zwei hochwertige Fernstecher als Ehrenpreise stiftete.