Freital. Wie wichtig das 2:0 des Thüringer Fußball-Oberligisten beim SC Freital noch werden kann

Das gab es in der Oberligarückrunde bislang nur nach den Spielen gegen Arnstadt, Marienberg und in Halle: Glückliche Gesichter bei Spielern, dem Funktionsteam und auch bei den drei Fans, die die Strapazen einer langen Zugfahrt auf sich genommen hatten.

Holger Jähnisch hatte sich für das Match einige taktische Veränderungen einfallen lassen. So wurde Mittelfeldmann Tom Krahnert zum Abwehrchef. Und um es vorwegzunehmen: Er machte seine Sache so wie alle Rudolstädter vorzüglich. Schon in den ersten Aktionen spürte man, dass die Thüringer nicht gewillt waren, die Punkte kampflos in Sachsen zu lassen. Die Körpersprache stimmte und die, die auf dem Feld standen, wurden pausenlos von der Bank und später auch von den Wechslern hinter dem Tor gepusht.

Freital tut sich schwer

Rudolstadt hielt mit positiver Körpersprache den Angriffsbemühungen der Sachsen entgegen und setzte immer wieder Akzente in der Offensive. Die brachten nach zwei Aktionen von Maximilian Schlegel (6., 11.) zwar noch keinen Erfolg, aber im Anschluss an eine genaue Flanke von Tim Rühling war Marco Riemer einen Tick schneller als der junge Freitaler Keeper (16.).

Freitals Trainer Christopher Beck spürte, was auf seine Mannschaft nun zukam: „Wir sind unglücklich in Rückstand geraten und haben uns heute einfach schwergetan. Vielleicht haben wir ein Stück weit gedacht, das schaffen wir schon. Das ist ja dieses typische Spiel, die Truppen, die gegen den Abstieg kämpfen, geben 110 Prozent.“

Führungstreffer als Brustlöser

Dieser Treffer tat der Moral der Gäste auf jeden Fall sehr gut „Ich habe es schon vorige Woche gesagt, dass wir auch einmal einen Brustlöser brauchen, in Führung gehen und dass wir dann noch mehr zu verteidigen haben. Dann setzt das auch noch einmal ein paar Prozentpunkte frei“, beschrieb Jähnisch die Stimmungslage seiner Mannschaft nach dem 1:0.

Rudolstadt blieb in der zweiten Hälfte weiter bei den Grundtugenden, die Jähnisch immer wieder fordert, und igelte sich trotz einer verstärkten Abwehr nicht ein. Manch guter Ansatz im Spiel nach vorn wurde jedoch nicht konsequent zu Ende geführt. Hervorragend war allerdings bis zum Ende das Deckungsverhalten der Einheit.

A-Junior überzeugt beim FC Einheit

Auch weitere Wechsel brachten Freital keine Vorteile. Der Einheit-Coach nutzte ebenfalls vier seiner fünf Möglichkeiten, wobei er auch A-Junior Fabian Lüdicke eine Einsatzgelegenheit gab. Die nutzte dieser so wie seine Teamgefährten mit viel Einsatz sowie großer Lauffreude und bestätigte damit die Trainingseindrücke.

Mussten die Rudolstädter zuletzt Gegentore in der Nachspielzeit hinnehmen, drehten sie diesmal den „Spieß um“. Abwehrspieler Florian Giebel tauchte kurz vor dem Schlusssignal plötzlich vorne auf, wurde bestens freigespielt, behielt die Übersicht und markierte das entscheidende 2:0 (90.+2). Der Rest ging im Jubel der Thüringer unter.

„Waren heute mal dran“

„Wir waren heute einfach mal wieder dran. Das ist das, was wir uns schon seit Wochen vornehmen. Aber es ist, da verstehe ich auch die Jungs, manchmal nicht so leicht, wenn man unten drin hängt. Wir müssen uns einfach trauen, Fußball zu spielen und die Grundtugenden ins Spiel bringen. Das haben wir heute gemacht. Man merkte, wozu die Jungs läuferisch und kämpferisch in der Lage sind“, sagt Gäste-Coach Holger Jähnisch.