Berlin. Cojones, russische Peitschen und ein Griff in den Schritt: Bei „Let’s Dance“ ist das Viertelfinale vor allen Dingen anzüglich gewesen.

Viertelfinale bei „Let’s Dance“: Am Freitagabend wurde es anzüglich im Studio der „RTL“-Sendung. Nicht etwa wegen Motsi Mabuse, die dank ihrer Frisur bedenkenlos den Teletubbies beitreten könnte. Vielmehr wegen des isländischen Ex-Fußballers Rúrik Gíslason. Und noch einigen anderen Gründen.

„Immer das Becken nach vorne und die Cojones raus“, erklärte Renata Lusin dem 33-Jährigen, welche Haltung er im Paso Doble einnehmen muss. Und die Arme nicht wegschmeißen (ohne tanzt es sich ja auch schlecht)! Für die Instagram-Follower gab es auch noch ein halbnacktes Spiegel-Selfie dazu.

Eine Taktik, die aufging: „Grandios. I loved it“, lobte Mabuse. Man habe die innere Muskulatur seiner Schenkel gesehen. Interessant, was die 40-Jährige so sieht. Der Durchschnittszuschauer sah vor allen Dingen eine energievolle, akzentuierte Performance eines adretten Paares. Selbst der immer strenge Joachim Llambi war begeistert: „Hast du Spaß gehabt? Ich auch! Das Viertelfinale hat jetzt angefangen!“ Volle Punktzahl!

„Let’s Dance“: Eine Samba wie Spaghetti Bolognese

Sichtlich enttäuscht war das Jury-Mitglied nämlich über die ersten beiden Auftritte. „Für mich leider nicht in den höheren Sphären, das liegt an grundsätzlichen Dingen“, bewertete Llambi den Quickstep von Auma Obama und Andrzej Cibis zu „Cabaret“. „Du hast deine Performance-Skills besser gezeigt. Aber wir müssen ganz genau jede Sekunde anschauen: Du hattest kleine Fehler“, so Motsi Mabuse.

Ähnlich erging es Simon Zachenhuber und Patricija Belousova, die anfangs als Favoriten galten: „Diese Samba war ein bisschen Spaghetti Bolognese. Von allem irgendwas“, mokierte Mabuse. „Was ich mag, ist, dass du nicht aufgibst“, suchte Jorge González scheinbar nach einem Lob. „Du gibst hier vollen Einsatz, volle Möhre, das find ich gut. Damit ist das Positive aber abgearbeitet“, gab sich Llambi strenger.

Für Auma Obama und Profitänzer Andrzej Cibis reichte es bei
Für Auma Obama und Profitänzer Andrzej Cibis reichte es bei "Let's Dance" in dieser Show nicht ganz zum Weiterkommen. © dpa | Andreas Rentz

Umso besser war dafür die Salsa von Nicolas Puschmann und Vadim Garbuzov. „In Kuba hätte man jetzt gesagt: ‚Guck mal, diese zwei Deutschen, gar nicht so schlecht‘“, so González. Dafür gab es einmal zehn und zweimal neun Punkte. Insgesamt habe Puschmann bereits 14-mall 10 Punkte erhalten und damit die meisten der bisherigen Staffel, verkündete Moderatorin Victoria Swarovski. Das freute den Kandidaten, der bereits ausgeschieden war, und nur aufgrund von Ilse DeLanges Verletzung wiederkehren durfte, sichtlich.

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Volle Punktzahl für Valentina Pahde

30 Punkte gab es für Valentina Pahde und Valentin Lusin. Mit ihrem Contemporary zu „Little Runaway“ zeigte sie das erste Mal Emotionen. „Ich habe da meinen ganzen Schmerz der Woche hineingelegt“, erklärte sie im Anschluss und fiel zurück in ihre sonst perfekte gespielte Rolle als Eiskönigin.

Bis zum Trio-Dance. Da wurde es wieder anzüglich. „Sie sind meine beiden russischen Peitschen“, stellte Pahde ihrer Tanzpartner Lusin und Evgeny Vinokurov vor. Und dann gestand sie noch, dass sie bei der Generalprobe Lusin beherzt in den Schritt gegriffen habe. Dieser hätte vergessen, sich für die Schluss-Pose umzudrehen. Zum Beweis gab es eindeutiges Videomaterial. Nicht, dass hier Märchen erzählt werden.

Verschmitzt verkündete der Ehemann von Renata Lusin, bei ihm wäre untenrum wieder alles in Ordnung: „Ich wurde gut verarztet“. Auf der Tribüne wechselt die Gesichtsfarbe von Ehefrau Renata in ein glühendes Knallrot.

Bodyshaming von Joachim Llambi

Und weil „Let’s Dance“ ohne einen solchen nicht die Sendung wäre, die sie ist, sorgte Joachim Llambi mal wieder für einen Aufreger. Die Haltung sei ungeschickt und sorge dafür, dass man sein Bäuchlein sehe, kritisierte dieser Nicolas Puschmann. Nicht nur einmal, sondern bei beiden Performances. Bodyshaming statt Charme. Das sorgte auch bei Puschmann für Entsetzen: „Aber da ist doch gar nichts“, erwiderte der Ex-„Prince Charming“ und streckte seine nicht vorhandene Plauze raus.

Obwohl Simon Zachenhuber die wenigsten Punkte bekam, musste diesmal Auma Obama gehen. Zu wenig Zuschauende riefen für die Halbschwester des ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten an.

„Let’s Dance“ - So liefen die vergangenen Folgen