Die Corona-Pandemie ist vorbei – das Virus bleibt. Was sind typische Symptome einer Erkrankung? Darauf sollten Sie aktuell achten.

  • Corona bleibt Deutschland als Atemwegserkrankung erhalten
  • Auch wenn die Pandemie vorüber ist, erkranken auch 2024 noch viele Menschen an Covid 19
  • An welchen Symptomen erkennt man eine Infektion? Welche Varianten sind derzeit vorherrschend? Die wichtigsten Infos im Überblick

Berlin. Ende 2019 tauchten erste Berichte über das neuartige Coronavirus und die dadurch ausgelöste Krankheit Covid-19 auf. Von China ausgehend verbreitete sich der Erreger über die ganze Welt und sorgte für Lockdowns.

Mittlerweile weiß man nicht nur mehr über Symptome, Übertragung, Verläufe, Impfungen und Behandlungsmöglichkeiten. Neben der Forschung hat sich auch das Virus weiterentwickelt – mehrere Mutationen werden als „Variant of Concern“ durch die Weltgesundheitsorganisation beobachtet. Sie haben den Wildtypus des Virus verdrängt.

In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Informationen zum Coronavirus:

  • Welche Symptome treten bei einer Coronavirus-Infektion auf?
  • Welche Varianten grassieren aktuell in Deutschland?
  • Sind die Symptome bei den Corona-Varianten anders?
  • Übertragung: Wie steckt man sich mit Covid-19 an?
  • Wie lange ist die Inkubationszeit?
  • Wie ist der Verlauf einer Erkrankung mit dem Coronavirus?
  • Welche Langzeitfolgen kann eine Corona-Infektion haben?
  • Wie wird man bei einer Corona-Infektion behandelt?
  • Welche Impfstoffe gibt es mittlerweile gegen das Coronavirus?
  • Wann sollte man wegen einer Infektion mit dem Coronavirus zum Arzt gehen?
  • Corona bei Kindern – Was sind die typischen Symptome?
  • Grippe vs. Corona – Was sind die Unterschiede?
  • Allergie oder Corona?
  • Coronavirus-Hotline: Wen im Notfall anrufen?

Corona: Das Wichtigste zu den möglichen Symptomen

Nicht alle Covid-19-Erkrankten haben die gleichen Symptome. Viele Infizierte weisen asymptomatische Krankheitsverläufe auf: Sie bemerken gar nicht, dass sie sich angesteckt haben.

Überschneidungen der typischen Symptome von Covid-19 mit anderen Erkrankungen wie der Grippe gibt es durchaus. Die Datenlage ist heute im Vergleich zum Beginn der Pandemie deutlich besser und eindeutiger, da inzwischen zahlreiche Informationen über die Beschwerden der Patienten mit nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektionen aus Deutschland und vielen anderen Ländern vorliegen.

Was sind erste Anzeichen und typische Symptome von Covid-19?

Die Verläufe der Erkrankung Covid-19 variieren laut Robert-Koch-Institut (RKI) stark. Im schlimmsten Fall reichen sie bis hin zu schweren Lungenentzündungen mit Lungenversagen. Die häufigsten Corona-Symptome sind laut RKI:

  • Husten: Viele der Infizierten klagen über Husten
  • Fieber: Auch Fieber zählt zu den klassischen Symptomen einer Infektion mit dem Coronavirus. 26 Prozent der Erkrankten weisen nach Angaben des RKI eine Körpertemperatur über 38 °C auf
  • Schnupfen: Eine verstopfte oder fließende Nase kann ebenfalls auf eine Ansteckung hinweisen. Bei der Omikron-Variante gilt zudem häufiges Niesen als typisches Symptom
  • Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns: Wer plötzlich nichts mehr riechen und schmecken kann, sollte hellhörig werden. Das RKI konnte diese Symptomatik besonders bei den Anfangsvarianten feststellen
  • Lungenentzündung: In schweren Fällen können Infizierte auch eine Pneumonie entwickeln. Die Symptome sind neben Fieber, Erschöpfung und Husten auch Probleme beim Atmen sowie Brustschmerzen
  • Hals-, Kopf- oder Gliederschmerzen: Ein Kratzen im Hals, Kopfweh und Gliederschmerzen können auf eine Infektion mit Covid-19 hindeuten. Es kann auch zu einer Schwellung der Lymphknoten im Halsbereich kommen. Vereinzelt treten Rachenentzündungen auf. Erschöpfung ist ebenfalls ein mögliches Symptom
  • Magen-Darm-Beschwerden: Infizierte werden mitunter von Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Bauchschmerzen geplagt. Diese Symptome können zu einem Gewichtsverlust führen
  • Kurzatmigkeit: Das Gefühl, schlechter Luft zu bekommen, kann bei einer Corona-Infektion auftreten. Das Bundesministerium für Gesundheit rät in dem Fall, ärztliche Hilfe aufzusuchen

Auch von Symptomen wie Bindehautentzündung, Hautausschlag, Apathie oder Somnolenz berichtet das RKI.

Corona: Neue Variante „Pirola“ mit ungewöhnlichen Symptomen in Deutschland

Im Herbst 2023 ist die neue, stark mutierte Variante „Pirola“ (BA.2.86) in Deutschland angekommen. Entdeckt wurde die Mutante zuerst in Israel, bevor sie sich anschließend in Europa ausbreitete. Im Dezember liegt der Anteil der Pirola-Infektionen in Deutschland laut aktuellem RKI-Wochenbericht bei 55 Prozent.

Die Symptome der neuen Mutation unterscheiden sich von denen anderer Varianten. Den Auswertungen der ZOE-Gesundheitsstudie zu Pirola zufolge seien einige Symptome geradezu ungewöhnlich. Wie die britische Zeitung „Chronicle Live berichtet, zeigten die Patientinnen und Patienten sowohl Anzeichen wie Kopfschmerzen, Ermüdung, Entzündungen im Hals, Heiserkeit und Niesen als auch folgende, weniger typische Anzeichen:

  • Juckende oder gerötete Augen
  • Rote und wunde Finger und/oder Zehen
  • Veränderungen im Mund, auf der Zunge oder auf der Innenseite von Mund und Lippen wie Schwellungen oder Geschwüre
  • Durchfall
  • Hautausschlag

Dem Bericht zufolge mussten 10 von 48 Patienten im Krankenhaus behandelt werden, zwei mussten in die Notaufnahme. Todesfälle sind bisher nicht bekannt. Belege dafür, dass die neue Variante zu einem schwereren Krankheitsverlauf als andere Varianten führt, gibt es bisher keine.

HV.1 und JN.1 könnten sich auch in Deutschland ausbreiten

Unterdessen breiten sich vor allem in den USA zwei weitere Corona-Varianten aus: HV.1 und JN.1. Letztere stammt von Pirola ab – besitzt allerdings eine weitere Mutation und könnte daher zu mehr Ansteckungen führen. Der Anteil der JN.1-Infektionen in Deutschland ist mit rund fünf Prozent derzeit allerdings noch relativ gering.

HV.1 wiederum ist die Variante, die derzeit in den USA dominierend ist. Ob sie auch schon in Deutschland angekommen ist, ist aufgrund der schlechten Datenlage nicht eindeutig nachzuweisen. Im RKI-Wochenbericht werden bisher noch keine Infektionen verzeichnet. Bei HV.1 handelt es sich um einen Ableger der Omikron-Variante. „Wir haben eine neue Covid-Variante, die wir im Auge behalten müssen“, warnte die Vizepräsidentin der American Medical Association (AMA), Andrea Garcia, kürzlich in einem Update der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC. Eine Ausbreitung in Deutschland gilt als wahrscheinlich, gefährlicher als bisherige Varianten ist HV.1 nach derzeitigem Kenntnisstand allerdings nicht. Die Symptome ähneln denen von Omikron – mit einer Ausnahme: Laut amerikanischen Wissenschaftlern könnte HV.1 die Bronchien stärker angreifen und eine Art chronische Bronchitis auslösen.

Corona in Deutschland: RKI – Pirola dominiert, Eris auf dem Rückzug

Wie das RKI in seinem Wochenbericht zur Kalenderwoche 50 (11. bis 17.12.2023) schreibt, ist die Corona-Variante Pirola (BA.2.86) mit einem Anteil von 55 Prozent unter den Covid-Erkankungen mittlerweile dominierend. Der Anteil der Variante Eris (EG.5) reduzierte sich demnach zuletzt auf 23 Prozent.

Unter allen in der 50. Kalenderwoche wegen einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patientinnen und Patienten lag der Anteil der Covid-Diagnosen bei 27 Prozent. „Ältere Menschen haben weiterhin ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf“, heißt es im RKI-Bericht.

FAQ zu Corona: Übertragung – Wie steckt man sich mit Covid-19 an?

Das Coronavirus wird vor allem durch Tröpfchen-, aber auch durch Schmierinfektionen übertragen. Das bedeutet, dass man sich von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute anstecken kann, wenn virushaltige Tröpfchen oder Aerosole eingeatmet werden, oder dass die Übertragung indirekt über die Hände passiert, wenn man kontaminierte Oberflächen berührt. Aus diesen Gründen sind – natürlich neben den Impfungen und den derzeit gültigen Maßnahmen – die Alltagsregeln zum Schutz vor Corona so wichtig.

  1. Abstand zu anderen Personen im öffentlichen Raum halten – und zwar mindestens 1,5 Meter
  2. Hygiene ernst nehmen, indem man sich beispielsweise regelmäßig und lang genug die Hände wäscht
  3. Alltagsmasken tragen, um die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen zu vermindern und so andere Personen zu schützen
  4. Regelmäßig lüften, um die Ausbreitung von Viren in Innenräumen einzudämmen
  5. In der Hochphase der Pandemie galt die Corona-Warn-App der Bundesregierung als wichtiges Tool, um über mögliche Risikobegegnungen informiert zu werden. Mittlerweile wurde die App eingestellt.

Besonders tückisch ist an der Erkrankung, dass Infizierte bereits vor den ersten Symptomen ansteckend sein können und die Krankheit so mitunter unwissentlich an andere Personen weitergeben. Am höchsten ist die Ansteckungsgefahr laut Bundesministerium für Gesundheit einen Tag vor den ersten Krankheitszeichen.

Corona-Infektion: Wie lange ist die Inkubationszeit?

Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftauchen erster Symptome, beträgt laut RKI bei Corona im Durchschnitt 5,8 Tage. Bei der Omikron-Variante geht das RKI von einer durchschnittlichen Inkubationszeit von nur drei Tagen aus.

Wie ist der Verlauf einer Covid-19-Erkrankung?

Genau wie die Symptome ist auch der Verlauf einer Erkrankung mit Covid-19 individuell verschieden. Den „typischen Verlauf“ gibt es nicht. Während manche Menschen kaum oder gar keine Krankheitszeichen haben, werden andere von schweren Symptomen geplagt und müssen auf der Intensivstation behandelt werden. Letzteres gilt vor allem für Ungeimpfte.

Frauen und Männer erkranken etwa gleich häufig an Covid-19, allerdings haben Männer öfter einen schweren Krankheitsverlauf und sterben laut RKI doppelt so häufig wie Frauen.

Covid-19: Was sind die Symptome eines schweren Verlaufs?

Etwa 80 Prozent der nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektionen verlaufen mild bis mittelschwer. Ein schwerer Verlauf zeigt sich in der Regel nach sieben bis zehn Tagen: Zu diesem Zeitpunkt kommt es in dem Fall zu einer Verschlechterung der Krankheitssymptome, weil nicht mehr genug Sauerstoff ins Blut gelangt, wie das Bundesministerium für Gesundheit erklärt. Demnach müssen zwei Prozent aller ungeimpften Infizierten auf die Intensivstation, wo sie maschinell beatmet werden.

Long Covid: Welche Langzeitfolgen hat Corona?

Auch die Dauer ist unterschiedlich: Einige Covid-19-Patienten haben die Erkrankung nach kurzer Zeit überstanden, andere klagen noch Wochen oder Monate nach der Ansteckung mit dem Coronavirus über Symptome oder sogar Langzeitfolgen, auch Long Covid (bis drei Monate) oder Post Covid (nach drei Monaten) genannt.

Laut RKI erlaubt die bisherige Studienlage keine verlässliche Einschätzung, wie häufig es zu Long Covid kommt. So wurden sowohl bei schweren als auch bei milderen Verläufen Folgen wie Kurzatmigkeit, längerfristige Müdigkeitserscheinungen, Merkstörungen, Gedächtnisprobleme oder Wortfindungsstörungen beobachtet.

Von stationär behandelten erkrankten Erwachsenen hatten bis zu 76 Prozent noch sechs Monate nach Entlassung ein oder mehrere dieser Symptome.

Wie wird man bei einer Corona-Infektion behandelt?

Ärzte setzen meistens auf eine symptomatische Behandlung: Wer Fieber hat, bekommt ein Mittel gegen Fieber, wer hustet, bekommt ein Mittel gegen Husten. Erkrankte mit leichten Verläufen kurieren sich zu Hause im Bett aus, wie sie es auch bei einer Grippe oder schweren Erkältung tun würden. Personen mit einem schweren Krankheitsverlauf bekommen im Krankenhaus Sauerstoff zugeführt. Auch eine maschinelle Beatmung kann notwendig sein.

Die Forschung erfindet aber auch neue Medikamente gegen das Virus, etwa Paxlovid. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt insgesamt fünf medikamentöse Behandlungsmethoden.

Welche Corona-Impfstoffe gibt es?

Mehrere Impfstoffe wurden gegen Corona entwickelt und zugelassen, weitere sollen folgen. Unter den zugelassenen Mitteln sind die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna. Mit den beiden Vakzinen werden auch die Booster-Impfungen in Deutschland durchgeführt. Von Biontech gibt es zudem bereits einen an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff.

Für viele negative Schlagzeilen sorgte in Europa der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca. Er wird derzeit nicht mehr in Deutschland verabreicht, obwohl Expertinnen und Experten ihn nach wie vor als gutes und wirksames Vakzin einstufen.

Daneben gibt es noch das Vakzin von Johnson & Johnson. Der Impfstoff von Novavax wird in Deutschland seit Anfang März 2022 verimpft.

Corona: Wann sollte man zum Arzt?

Viele Infizierte sind verunsichert – sie wissen nicht, wann es an der Zeit ist, einen Arzt aufzusuchen. Detaillierte Hinweise zum weiteren Vorgehen und Antworten auf die Frage, wann Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollten, finden Sie hier:Verdacht auf Corona – Wann Patienten zum Arzt sollten.

Ganz unabhängig von auftretenden Symptomen gilt: Wer Kontakt zu Infizierten hatte oder bereits infiziert ist, sollte sich in Quarantäne beziehungsweise Isolation begeben. Besteht nur der Verdacht auf eine Infektion, kann dies durch einen PCR-Test an einer Teststelle oder beim Arzt abgeklärt werden. Ein sogenannter Antigen-Schnelltest kann erste Hinweise auf eine Ansteckung geben, bietet aber keine 100-prozentige Sicherheit.

Corona beim Kind: Was sind die Unterschiede zum Erwachsenen?

Eine Infektion mit Sars-CoV-2 verläuft bei Kindern mitunter anders als bei Erwachsenen. Doch es gibt einige Anzeichen für eine Infektion mit dem Coronavirus, die besonders typisch sind und meistens schon früh nach der Ansteckung auftreten, wie Sie hier lesen können:Omikron-Variante – Das sind typische Symptome bei Kindern

Grippe vs. Coronavirus: Was sind die Unterschiede?

Der immer wieder herangezogene Vergleich der Grippe mit dem Coronavirus hinkt. Medizinerinnen und Mediziner und viele andere Experten warnen seit zwei Jahren davor, Covid-19 zu unterschätzen. Bei der Erkrankung handle es sich nicht um eine klassische Lungenentzündung wie bei einer Grippe, betonte zum Beispiel Michael Albrecht, medizinischer Vorstand des Uniklinikums Carl Gustav Carus in Dresden. Covid-19 sei „höchst komplex“ und etwas Besonderes, was viele schwere Fälle gezeigt hätten.

So habe man bei Patienten mit schweren Verläufen auch Erkrankungen des zentralen Nervensystems, des Rückenmarks oder der Gefäße beobachtet. Sogar temporäre Querschnittslähmungen oder Organversagen von Leber und Niere seien aufgetreten. Die Folgen bezeichnete Albrecht teilweise als „grässlich“.

Allergie oder Corona? Was sind die Unterschiede?

Allergiker können aufatmen: In der Regel unterscheiden sich die Symptome bei einer Allergie gegen Staub oder Pollen deutlich von denen bei einer Infektion mit Coronaviren, wie Mediziner betonen.

So heißt es auf der Webseite des Deutschen Allergie- und Asthmabundes: Während Infektionen mit Sars-CoV-2 in den meisten Fällen durch Fieber und trockenen Husten gekennzeichnet sind, weisen Allergiker kein Fieber auf, dafür oft juckende Augen- und Nasenschleimhäute, tränende Augen, Niesreiz und Schnupfen.

Coronavirus-Hotline: Wen im Notfall anrufen?

Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat und plötzlich schwere Symptome wie Atemnot, starke Schmerzen oder sehr hohes Fieber verspürt, sollte nicht davor zurückscheuen, den Notruf 112 zu wählen. Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst ist eine telefonische Anlaufstelle: Er ist unter der Nummer 116 117 zu erreichen. Unter dieser Nummer erhält man auch Informationen rund um das Coronavirus.

Infotelefon des Bundesgesundheitsministeriums zum Coronavirus:

  • Hotline: 030 346 465 100

Unabhängige Patientenberatung Deutschland

  • Telefon: 0800 011 77 22