Berlin. Fahrkarten für die Züge der Deutschen Bahn könnten bald deutlich teurer werden. Was auf die Kundschaft noch in diesem Jahr zukommt.

  • In den vergangenen Wochen gab es viele Schlagzeilen um den Zustand der Deutschen Bahn
  • Anlass dafür waren anhaltende Berichte über Verspätungen, marode Infrastruktur und volle Züge
  • Für Fahrgäste könnten Tickets mit der Deutschen Bahn nun noch teurer werden

Es gibt auch noch gute Nachrichten von der Deutschen Bahn (DB). „Wir sind nach den Corona-Jahren wieder in der Gewinnzone“, sagte Bahnchef Richard Lutz bei der Vorstellung der Bilanz des erste Halbjahres. Als operatives Ergebnis weist die Zwischenrechnung 876 Millionen Euro aus. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres verzeichnete der Konzern noch ein Minus von fast einer Milliarde Euro. Die Fahrgäste sind zurückgekommen.

Fast 60 Millionen Reisende fuhren bis Ende Juni im IC oder ICE, das ist ein Plus von 117 Prozent. Im Regionalverkehr waren 725 Millionen Kunden unterwegs. Das war noch ein Zuwachs um 60 Prozent. Dazu hat auch das 9-Euro-Ticket beigetragen. „Die Eisenbahn ist gefragt wie nie“, stellt Lutz fest.

Das sind die vier ICE-Generationen

Mit den ICE begann fahrplanmäßig am 2. Juni 1991 die Ära der Hochgeschwindigkeitszüge in Deutschland. Wir zeigen die vier Generationen. Der begeisterte Eisenbahn-Fan Günther Voß steht am 2. Juni 1991 in Seesen (Niedersachsen) neben einem ICE der ersten Generation. Voß hat für den ersten fahrplanmäßigen Start des Inter City Express von Hamburg nach München 148 Fahrgastplätze gebucht und davon 146 zum Selbstkostenpreis angeboten. Zwei besondere Plätze nahmen er und seine Frau ein. Nach Schnupperfahrten mit den im Vergleich zu damaligen Bahnen futuristisch wirkenden Intercity-Express-Zügen begann am 2. Juni 1991 der Verkehr nach Fahrplan. Voß machte als selbsterklärter Bahntester Furore und wurde zum oft interviewten Ansprechpartner für Medien. 2013 startete er mit 74 Jahren nach eigenem Bekunden aber seinen letzten Test.
Mit den ICE begann fahrplanmäßig am 2. Juni 1991 die Ära der Hochgeschwindigkeitszüge in Deutschland. Wir zeigen die vier Generationen. Der begeisterte Eisenbahn-Fan Günther Voß steht am 2. Juni 1991 in Seesen (Niedersachsen) neben einem ICE der ersten Generation. Voß hat für den ersten fahrplanmäßigen Start des Inter City Express von Hamburg nach München 148 Fahrgastplätze gebucht und davon 146 zum Selbstkostenpreis angeboten. Zwei besondere Plätze nahmen er und seine Frau ein. Nach Schnupperfahrten mit den im Vergleich zu damaligen Bahnen futuristisch wirkenden Intercity-Express-Zügen begann am 2. Juni 1991 der Verkehr nach Fahrplan. Voß machte als selbsterklärter Bahntester Furore und wurde zum oft interviewten Ansprechpartner für Medien. 2013 startete er mit 74 Jahren nach eigenem Bekunden aber seinen letzten Test. © dpa Picture-Alliance | Hans Henning Fränkel
Mittlerweile hat die Bahn 271 der Züge in ihrer Flotte. Im Jahr 2015 waren Fahrgäste 80 Millionen Mal mit dem ICE unterwegs und reisten durchschnittlich 318 Kilometer weit. Die ICE-Familie besteht bislang aus vier Generationen. Die ICE 1 der ersten Generation fahren maximal 280 Kilometer pro Stunde. Die 59 Züge haben jeweils zwei Triebköpfe sowie zwölf Mittelwagen und sind 358 Meter lang.
Mittlerweile hat die Bahn 271 der Züge in ihrer Flotte. Im Jahr 2015 waren Fahrgäste 80 Millionen Mal mit dem ICE unterwegs und reisten durchschnittlich 318 Kilometer weit. Die ICE-Familie besteht bislang aus vier Generationen. Die ICE 1 der ersten Generation fahren maximal 280 Kilometer pro Stunde. Die 59 Züge haben jeweils zwei Triebköpfe sowie zwölf Mittelwagen und sind 358 Meter lang. © imago | STAR-MEDIA
Die ICE 2 sind seit 1996 in Betrieb und ebenfalls für Tempo 280 zugelassen. Im Fuhrpark sind 44 Züge, von denen sich je zwei zusammenkuppeln lassen. Alle wurden nach Angaben der Bahn bis zum Jahr 2013 modernisiert. Die Zuglänge beträgt 205 Meter.
Die ICE 2 sind seit 1996 in Betrieb und ebenfalls für Tempo 280 zugelassen. Im Fuhrpark sind 44 Züge, von denen sich je zwei zusammenkuppeln lassen. Alle wurden nach Angaben der Bahn bis zum Jahr 2013 modernisiert. Die Zuglänge beträgt 205 Meter. © ICE2 | Jet-Foto Krahnert
Der ICE T mit Neigetechnik ist seit 1999 in Betrieb und erreicht Tempo 230. Der Mechanismus, der die Triebfahrzeuge bei Kurvenfahrten in Schräglage bringt, ...
Der ICE T mit Neigetechnik ist seit 1999 in Betrieb und erreicht Tempo 230. Der Mechanismus, der die Triebfahrzeuge bei Kurvenfahrten in Schräglage bringt, ... © Deutsche Bahn AG | Uwe Miehte
... ist aber mittlerweile in allen Zügen wegen technischer Probleme abgeschaltet.
... ist aber mittlerweile in allen Zügen wegen technischer Probleme abgeschaltet. © Deutsche Bahn AG | Uwe Miethe
Die ICE 3 kamen zur Weltausstellung Expo 2000 im niedersächsischen Hannover in die Flotte. Die schnellsten Züge der Republik sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 330 Kilometern pro Stunde zugelassen.
Die ICE 3 kamen zur Weltausstellung Expo 2000 im niedersächsischen Hannover in die Flotte. Die schnellsten Züge der Republik sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 330 Kilometern pro Stunde zugelassen. © Deutsche Bahn AG | Deutsche Bahn AG
In Deutschland brettern sie mit bis zu Tempo 300 über die Gleise. Die Bahn hat inzwischen 79 dieser Züge – mit einer Zuglänge von 200 Metern.
In Deutschland brettern sie mit bis zu Tempo 300 über die Gleise. Die Bahn hat inzwischen 79 dieser Züge – mit einer Zuglänge von 200 Metern. © Deutsche Bahn AG | Deutsche Bahn AG
Rund drei Monate nach dem 25. Geburtstag des ICE stellte die Deutsche Bahn und Vorstandsvorsitzender, Rüdiger Grube, am 14. September 2016 die vierte Generation des Hochgeschwindigkeitszugs vor. Am 10. Dezember 2017 startete der ICE 4 mit einer Zuglänge von 346 Metern nach einer einjährigen Testphase in den Regelbetrieb.
Rund drei Monate nach dem 25. Geburtstag des ICE stellte die Deutsche Bahn und Vorstandsvorsitzender, Rüdiger Grube, am 14. September 2016 die vierte Generation des Hochgeschwindigkeitszugs vor. Am 10. Dezember 2017 startete der ICE 4 mit einer Zuglänge von 346 Metern nach einer einjährigen Testphase in den Regelbetrieb. © dpa | Soeren Stache
Mit 250 km/h Spitzengeschwindigkeit ist die neueste Generation langsamer als ihr Vorgänger, verbraucht aber weniger Energie und beschleunigt schneller. Gründe sind eine verbesserte Aerodynamik und ein geringeres Gewicht. Der Antrieb ist auf sechs Wagen verteilt. Fällt eines der sechs Systeme aus, kann das Flaggschiff des DB Fernverkehrs trotzdem weiterfahren. Der ICE 4 ist auf den Strecken Hamburg – München und Hamburg – Stuttgart unterwegs.
Mit 250 km/h Spitzengeschwindigkeit ist die neueste Generation langsamer als ihr Vorgänger, verbraucht aber weniger Energie und beschleunigt schneller. Gründe sind eine verbesserte Aerodynamik und ein geringeres Gewicht. Der Antrieb ist auf sechs Wagen verteilt. Fällt eines der sechs Systeme aus, kann das Flaggschiff des DB Fernverkehrs trotzdem weiterfahren. Der ICE 4 ist auf den Strecken Hamburg – München und Hamburg – Stuttgart unterwegs. © Deutsche Bahn AG | SIEMENS
Vergleich der fünf Generationen der Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn.
Vergleich der fünf Generationen der Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH
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Steigende Energiepreise: Entscheidung über Ticketpreise naht

Allmählich machen der Bahn aber auch die steigenden Energiepreise zu schaffen. In diesem Jahr hat der größte Stromverbraucher Deutschlands seine Einkaufspreise noch absichern können. Finanzchef Levin Holle räumte aber ein, dass sich das Unternehmen dem Preistrend nicht auf Dauer entziehen könne.

Konkret bekommen dies schon die Kunden im Güterverkehr zu spüren. Sie müssen sich auf höhere Preise einstellen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember könnte es dann auch den Personenverkehr treffen. Die Entscheidung über die Ticketpreise fällt der Aufsichtsrat der Bahn regelmäßig auf seiner Sitzung im September.

Kolumne: Deutsche Bahn? Passt nicht mehr in meine Lebensplanung

Die hohe Nachfrage bereitet der Deutschen Bahn aber auch viele Probleme. Die Schwächen im Schienennetz und die zu geringen Transportkapazitäten sorgen für reichlich Ärger bei den Kunden. „Qualität und Pünktlichkeit sind nicht akzeptabel“, räumt der Bahnchef ein. Im ersten Halbjahr kamen gerade einmal sieben von zehn Zügen pünktlich ans Ziel. Zurzeit sind es noch weniger.

Schuld daran sei die überlastete Infrastruktur, betont Lutz. Auf den rund 3.500 Kilometer am stärksten belasteten Strecken liege die Auslastung bei 125 Prozent. Verspätungen sind die Folge. Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Erst 2024 wird die Bahn die betroffenen Korridore nach und nach komplett sanieren und in dieser Zeit auch vollständig sperren.

Bahn-Chef Richard Lutz in einem Modell des neuen Innendesigns künftiger ICE-Züge.
Bahn-Chef Richard Lutz in einem Modell des neuen Innendesigns künftiger ICE-Züge. © FUNKE Foto Services | Jörg Krauthöfer

So ist es mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) abgesprochen. Nach dem Ende der voraussichtlich einige Jahre dauernden Arbeiten verspricht Lutz ein „Hochleistungsnetz“. Wissing sagte, das System Bahn sei jahrelang vernachlässigt worden. „Die Folgen sind heute an vielen Stellen spürbar, es fehlen Trassen, es fehlt technische Infrastruktur, es fehlen Kapazitäten“, sagte der Minister. In der Folge könne die Bahn ihr Potential nicht ausschöpfen.

Bahnunglück in Bayern: Lag es an einer geschwächten Schwelle?

Ein weiteres Problem sind teils marode Betonschwellen. Durch Salze im Beton werden die Schwellen allmählich brüchig. Womöglich ist eine geschwächte Schwelle auch die Ursache für das Bahnunglück in Bayern vor wenigen Wochen. Nun werden 200.000 Schwellen der Charge des Lieferanten auf ihre Stabilität hin geprüft. Nach Angaben der Bahngewerkschaft EVG müssen sogar bis zu einer Million Schwellen ausgetauscht werden.

Lesen Sie hier den Kommentar: Deutsche Bahn auf maroden Gleisen: Jetzt droht der Kollaps

Lutz bestreitet diese Zahl allerdings. Das Problem der Schwellen wirkt sich auch auf den Verkehr aus. Manche Strecken müssen gesperrt werden. Laut Gewerkschaft kann die Bahn mitunter nicht einmal einen Ersatzverkehr auf die Beine stellen, weil es sowohl an Bussen als auch an Busfahrern mangelt.

Einig sind sich Gewerkschaften und Vorstand in einer anderen Frage. Sie lehnen eine Fortführung des 9-Euro-Tickets trotz des großen Erfolges ab. Allein die Bahn hat 19 Millionen der Billigtickets verkauft. „Das Experiment ist geglückt“, sagte Lutz. Das Angebot habe auch Kunden erreicht, die bislang nicht mit der Bahn gefahren sind.

9-Euro-Ticket: Macht das Angebot das Bahn-Personal krank?

Auf der anderen Seite ist die Belastung von Mensch und Material durch die hohe Nachfrage sehr hoch. EVG-Vizechef Martin Burkert zufolge haben die Beschäftigten ihre Belastungsgrenze schon überschritten. Ein hoher Krankenstand von teils 25 Prozent sei die Folge, klagt der Gewerkschafter.

Deutsche Bahn: Die zehn schönsten Zugstrecken in Deutschland

Die Moselstrecke zwischen Koblenz und Trier gehört zu den schönsten in Deutschland. Nicht nur weil sie kilometerweit an der mäandernden Mosel vorbeifährt, sondern auch wegen der zahlreichen Weinhänge.
Die Moselstrecke zwischen Koblenz und Trier gehört zu den schönsten in Deutschland. Nicht nur weil sie kilometerweit an der mäandernden Mosel vorbeifährt, sondern auch wegen der zahlreichen Weinhänge. © IMAGO / Shotshop
Ein Blick auf die Stadt Hornberg mit dem Viadukt der Schwarzwaldbahn. Von Offenburg zum Bodensee führt die Strecke durch dichte Kiefernwälder in Baden-Württembergs beliebtester Tourismusregion.
Ein Blick auf die Stadt Hornberg mit dem Viadukt der Schwarzwaldbahn. Von Offenburg zum Bodensee führt die Strecke durch dichte Kiefernwälder in Baden-Württembergs beliebtester Tourismusregion. © IMAGO / Volker Preußer
Die Mittelrheinstrecke verläuft auf der linken Seite des Rheins und verbindet unter anderem Bingen und Koblenz. Die Strecke gehört vor allem auf dem Abschnitt durch das Obere Mittelrheintal zu den malerischsten des Landes. Seit 2002 zählt das Tal zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Mittelrheinstrecke verläuft auf der linken Seite des Rheins und verbindet unter anderem Bingen und Koblenz. Die Strecke gehört vor allem auf dem Abschnitt durch das Obere Mittelrheintal zu den malerischsten des Landes. Seit 2002 zählt das Tal zum UNESCO-Weltkulturerbe. © IMAGO / Panthermedia
Die Bodenseegürtelbahn von Radolfzell nach Lindau zeichnet sich durch eine besonders schöne Uferlandschaft aus. Am Horizont ragen die Alpen in den Himmel.
Die Bodenseegürtelbahn von Radolfzell nach Lindau zeichnet sich durch eine besonders schöne Uferlandschaft aus. Am Horizont ragen die Alpen in den Himmel. © IMAGO / Shotshop
Die Höllentalbahn verläuft durch den Schwarzwald und verbindet Freiburg mit Villingen. Sie ist mit einer Steigung von 400 Metern die steilste Bahn des Landes. Besonderes Highlight: das Ravennaviadukt.
Die Höllentalbahn verläuft durch den Schwarzwald und verbindet Freiburg mit Villingen. Sie ist mit einer Steigung von 400 Metern die steilste Bahn des Landes. Besonderes Highlight: das Ravennaviadukt. © IMAGO / Westend61
Die Marschbahn zwischen Hamburg und Sylt führt durch das norddeutsche Marschland. Besonders spektakulär ist die elf Kilometer lange Fahrt über den Hindenburgdamm.
Die Marschbahn zwischen Hamburg und Sylt führt durch das norddeutsche Marschland. Besonders spektakulär ist die elf Kilometer lange Fahrt über den Hindenburgdamm. © dpa
Die Nationalparkbahn in der Sächsischen Schweiz führt von Děčín nach Rumburk. Besonders Bad Schandau ist bei Touristen beliebt. Der Ort liegt idyllisch an der Elbe und am Fuße des Elbsandsteingebirges.
Die Nationalparkbahn in der Sächsischen Schweiz führt von Děčín nach Rumburk. Besonders Bad Schandau ist bei Touristen beliebt. Der Ort liegt idyllisch an der Elbe und am Fuße des Elbsandsteingebirges. © dpa
Der Rasende Roland auf Rügen gehört zwar nicht zur Deutschen Bahn, kann aber auch mit dem 9-Euro-Ticket genutzt werden. Die Dampflok verbindet die schönsten Seebäder der Ostseeinsel.
Der Rasende Roland auf Rügen gehört zwar nicht zur Deutschen Bahn, kann aber auch mit dem 9-Euro-Ticket genutzt werden. Die Dampflok verbindet die schönsten Seebäder der Ostseeinsel. © Stefan Sauer/dpa
Die Elstertalbahn von Gera nach Cheb bietet Reisenden nicht nur eine idyllische Landschaft, sondern auch die mächtige Anzahl von 30 Brücken – darunter die mehrstöckige Elstertalbrücke, die zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt.
Die Elstertalbahn von Gera nach Cheb bietet Reisenden nicht nur eine idyllische Landschaft, sondern auch die mächtige Anzahl von 30 Brücken – darunter die mehrstöckige Elstertalbrücke, die zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt. © Bodo Schackow/dpa
Die Mittenwaldbahn, auch als Karwendelbahn bekannt, führt am gleichnamigen Ort vorbei durch die bayerischen und Tiroler Alpen. Der Automobilclub ADAC empfiehlt: Wer von Deutschland nach Österreich fährt, sollte am besten auf der rechten Seite sitzen – Aussicht garantiert.
Die Mittenwaldbahn, auch als Karwendelbahn bekannt, führt am gleichnamigen Ort vorbei durch die bayerischen und Tiroler Alpen. Der Automobilclub ADAC empfiehlt: Wer von Deutschland nach Österreich fährt, sollte am besten auf der rechten Seite sitzen – Aussicht garantiert. © IMAGO / All Canada Photos
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Doch zurück in die Zeit vor der Einführung des bundesweit geltenden Nahverkehrstickets will die EVG nicht. Burkert plädiert zunächst für die Einführung eines 365-Euro-Tickets, also einem Fahrpreis von einem Euro pro Tag. Langfristig spricht sich die EVG dann für die Einführung eine kostenlosen Nahverkehrs aus. In der Zwischenzeit müsse das Angebot entsprechend ausgebaut werden, beton Burkert. Die konkurrierende Lokführergewerkschaft GDL will von einem Nulltarif nichts wissen. Der Nahverkehr habe seinen Preis, betonte GDL-Chef Claus Weselsky.

UnternehmenDeutsche Bahn AG
Gründung1. Januar 1994
GründungsstadtBerlin
EigentümerBundesrepublik Deutschland

Unterdessen will der Vorstand den Malaisen mit weiteren hohen Investitionen ins Netz und neue Fahrzeuge beikommen. Allein in diesem Jahr stecken Bund und Bahn nach Angaben Holles 16,5 Milliarden Euro in die Modernisierung des Netzes und des Fuhrparks. Die positive Nachfrageentwicklung wird nach Einschätzung des Vorstands auch im gesamten Jahr anhalten. Er rechnet mit einem Konzernumsatz von 54 Milliarden Euro und einem operativen Gewinn von rund einer Milliarde Euro.

Der große Gewinnbringer der DB war zuletzt jedoch nicht der Bahnbetrieb, sondern die Logistiktochter Schenker: Das erste Halbjahr sei das erfolgreichste in der 150-jährigen Unternehmensgeschichte gewesen, sagte Finanzvorstand Levin Holle. Schenker verdoppelte den Betriebsgewinn von Januar bis Juni im Vorjahresvergleich auf rund 1,2 Milliarden Euro.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.