Berlin. Etliche Orte in Europa stehen regelmäßig in Flammen. Wie ein Waldbrand entsteht und warum Naturgewalten selten die Ursache sind.
- In ganz Europa leidet die Natur unter Trockenheit und Hitze
- Zwischen März und September kommt es regelmäßig zu Waldbränden
- Die Ursachen für Feuer in der Natur
Zwischen März und September ist die Waldbrandgefahr besonders hoch, und zwar auch in Deutschland. Für Waldbrände gibt es viele Ursachen. Aber nur selten werden sie durch Naturgewalten ausgelöst, etwa durch Blitzeinschläge. Oftmals ist der Mensch schuld. Eine achtlos weggeworfene Zigarette, ein Grillfest, heiße Autokatalysatoren oder – Brandstiftung.
Waldbrände entstehen vor allem bei Dürre. Im Frühjahr bleiben die Brandflächen eher kleiner, im Sommer können sie sich wegen der trockenen Böden auch unterirdisch schnell ausbreiten und sich zu einem Flächenbrand entwickeln, erklärt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Die meisten Waldbrände treten am frühen Nachmittag auf, weil es dann am wärmsten ist.
Waldbrände: Wann fängt der Wald Feuer?
Damit ein Wald zu brennen beginnt, müssen generell drei Voraussetzungen erfüllt werden: ausreichend Sauerstoff, genug brennbares Material – und genügend Zündenergie. Sie muss zwischen 280 und 300 Grad heiß sein, damit trockene Grashalme, Zweige und abgefallene Nadeln Feuer fangen. Ein Streichholz oder eine Zigarette ist so heiß. Die Flammen greifen auf Gebüsch, Unterholz und Bäume über. Grundsätzlich gilt: Je trockener und brennbarer der Wald, desto schneller kann sich das Feuer horizontal und vertikal ausbreiten. Zusätzlich erhöhen warme Winde das Waldbrandrisiko.
Besonders Nadel-, Kiefer- aber auch Fichtenwälder sind von Bränden betroffen, so die Stiftung Unternehmen Wald. Sie stehen meist auf sehr trockenem Untergrund und haben eine dicke Nadelstreu auf dem Boden. Ideale Bedingungen, damit aus einem Funken ein Flächenbrand wird. Buchen- und Laubmischwälder brennen laut der Stiftung so gut wie nie, denn sie sind auch im Frühjahr und Sommer größtenteils kühl und feucht.
- Lesen Sie dazu: Sommer und Hitze - Gefahren & Tipps bei Waldbränden
Waldbrand: Vier unterschiedliche Feuertypen
Doch Waldbrand ist nicht gleich Waldbrand. Grob unterscheidet man zwischen vier Typen: Das Bodenfeuer nährt sich von abgefallenen Blättern, Zapfen und Nadeln und tritt in bodennaher Vegetation auf. Es kommt am häufigsten vor, ist aber am einfachsten zu kontrollieren.
Als gefährlichste Art gilt das Kronenfeuer, das sich auf Bäumen und Sträuchern ausbreitet. Die Flammen schlagen über abgestorbenes Holz oder trockene Rinde in die Wipfel. Das Kronenfeuer ist schwer zu beherrschen, da die Flammen mit reichlich Sauerstoff angereichert werden und unvorhersehbar ihre Richtungen ändern können.
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Beim Erdfeuer handelt es sich um einen unterirdischen Brand, der zum Beispiel in Torfböden ausbricht. Heimtückisch: Diese Schwelbrände können über lange Zeiträume unentdeckt unter der Oberfläche brennen.
Äußert selten in Mitteleuropa ist der Stammbrand, bei dem hohle oder trockene Einzelbäume, meist durch Blitzschlag ausgelöst, brennen.
- Waldbrände: Wie viele Waldbrandstufen gibt es genau?
Gefahr vor Waldbränden durch Klimawandel gestiegen
Der Klimawandel befördert die Waldbrandgefahr. In Deutschland, in Europa, weltweit. Es wird wärmer, die Dürreperioden länger, der Boden trockener. In der sächsischen Schweiz brennt es regelmäßig, in Südfrankreich, in Großbritannien und an zahlreichen anderen Orten in Europa ebenfalls. Nach lang anhaltender Trockenheit fangen Böden besonders leicht Feuer.
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