Weimar. Der Leiter der neuen Professur an der Bauhaus-Universität befasst sich mit extrem belasteten Tragwerken, Bauteilen und Systemen.

Lars Abrahamczyk hat einen Ruf als Junior-Professor an der Bauhaus-Uni erhalten und leitet die neue Professur für Komplexe Tragwerke an der Fakultät Bauingenieurwesen. Im Fokus seiner Forschung und Lehre stehen die Analyse, Modellbildung und Prognose extrem belasteter Tragwerke, Bauteile und Systeme. Ziel ist die Kontrolle der Verformbarkeit sowie Zusammenbrüche oder relevante Schäden an komplexen Systemen mithilfe modernster Technologie zu vermeiden. Angesiedelt ist die Juniorprofessur beim Konstruktiven Ingenieurbau.

Betrachtet werden Tragwerke mit hohem Risikopotenzial, Leicht- und Zeltbauweisen sowie der Einsatz und die Wirkungsweise von Kopplungs- und Dämpfungselementen bis hin zu Interaktionsphänomenen in den Standardbauweisen. „Die Wechselwirkungen zwischen Bauteilen, Bauwerken und Bauwerk-Ausrüstung sowie zwischen Boden und Materialien unter extremen und sich verändernden Einwirkungen sind oft schwer abschätzbar und führen häufig zu unerwarteten Schäden“, so Abrahamczyk. „Um die Sicherheit und Tragfähigkeit von Bauwerken und Infrastrukturanlagen, insbesondere unter extremen Einwirkungen und Umweltbedingungen, dauerhaft gewährleisten zu können, sind zuverlässige Prognosemodelle und konkrete Risikoanalysen unabdingbar.“

Das Forschungsfeld ist dem Junior-Professor bestens vertraut. So untersuchte er an der Uni bereits erdbebenbedingte Bauwerksschäden in seismisch aktiven Gebieten. Hierbei identifizierte er relevante Kenngrößen zur Prognose des Verhaltens von Geschossbauwerken und erprobte digitale Methoden zur Systemanalyse komplexer Tragwerke und Strukturen. Sein Lehrangebot richtet sich an internationale Masterstudenten aus flut- und erdbebengefährdeten Regionen.