Erfurt. Die Spitzen von Linke, SPD und Grünen in Thüringen wollen sich noch in dieser Woche über die Corona-Strategie an Schulen beraten. Ein Schulträger will eine Testpflicht einführen.

Im Ringen um geeignete Infektionsschutzmaßnahmen an Schulen wollen sich die Spitzen von Linke, SPD und Grünen in dieser Woche zu einem Koalitionsausschuss treffen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Partei- und Fraktionskreisen erfuhr, soll es vor allem um die Corona-Teststrategie an Schulen gehen. An dem Treffen, zu dem nach derzeitigem Stand für Mittwoch eingeladen wurde, sollen Spitzenvertreter der Parteien und Fraktionen von Rot-Rot-Grün teilnehmen sowie Vertreter der Landesregierung.

Innerhalb der Koalition gibt es Meinungsverschiedenheiten zum Testregime an Schulen. Während das Bildungsministerium auf ein abgestuftes Testsystem setzt, das in der Basisstufe gar keine anlasslosen Tests an Schulen vorsieht und eine Pflicht erst in der höchsten Warnstufe drei, fordert unter anderem die SPD mit Nachdruck eine Testpflicht. Auch aus einigen Landkreisen und kreisfreien Städten hatte es Kritik an der Teststrategie gegeben.

Testpflicht an evangelischen Schulen nach den Herbstferien

Die Evangelische Schulstiftung führt unterdessen nach den Herbstferien eine Testpflicht an ihren Schulen ein. Die Pflicht soll mindestens eine Woche lang bestehen bleiben und für alle Schülerinnen und Schüler sowie für die Beschäftigten an den Schulen gelten, wie die Evangelische Schulstiftung am Montag in Erfurt mitteilte. Gründe seien die steigenden Infektionszahlen und die "bevorstehende Reisewelle", hieß es. Schüler, die keine Tests machen wollen, sollen Distanzunterricht erhalten.

"Mit der Testpflicht zielen wir auf den Gesundheitsschutz der Kinder und Jugendlichen durch die Vermeidung von Ansteckungen innerhalb der Schulen sowie die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts", erklärte Stiftungsvorstand Marco Eberl. An staatlichen Schulen ist bislang keine warnstufenunabhängige Testpflicht an Schulen geplant, was seit Monaten als äußerst umstritten gilt - auch unter den Koalitionspartnern von Linke, SPD und Grünen.