Albersdorf. Oldtimer- und Traktorentreffen im Saale-Holzland wurde wieder zu einer großen Familienveranstaltung.
Geplant war, das Oldtimer- und Traktorentreffen in Albersdorf alle zwei Jahre im Wechsel mit Rabis stattfinden zu lassen. Doch Corona brachte auch hier alles durcheinander. Das Treffen in Rabis liegt noch nicht lange zurück, das hiesige war für den 23. September schon geplant. „Das Interesse der Besucher zeigt aber, dass solche Veranstaltungen auch nebeneinander funktionieren“, stellt Albersdorfs Bürgermeister Torsten Döhler fest und blickt sich zufrieden auf der Festwiese um. Die Schau der Oldtimer und Traktoren entwickelte sich zum kleinen Volksfest, das viele Gäste auch von auswärts anzog.
Die Menschen haben Spaß und feiern friedlich miteinander. Manche Traktorbesitzer unternehmen kleine Ausfahrten. Einer zieht auf einem Teppich die Kinder über den Platz, was sehr zu deren Amüsement beiträgt. Am Rost ist die Nachfrage nach Bräteln und Rostern so groß, dass die Brater kaum hinterherkommen. Als Veranstalter möchte Torsten Döhler keinesfalls allein genannt werden. „Für so ein Fest braucht man so viele Helfer, das ganze Dorf ist daran beteiligt“, sagt er. Über die vielen Besucher und das schöne Wetter freut er sich. „Die Älteren kennen die Technik aus ihrer Jugend und schauen sich die Fahrzeuge gern an. Mit dem Wetter steht und fällt eine Veranstaltung unter freiem Himmel, wir können damit ja nicht in eine Halle ausweichen. Da haben wir großes Glück.“
Technikinteressierte können auf den Wiesen die Parade abnehmen. Einige Besitzer von Autos und Motorrädern sind am späten Nachmittag nicht mehr da – Besucher aus dem Erzgebirge oder der Region Leipzig benötigen für die Heimfahrt vier bis fünf Stunden –, aber die blank gewienerten Traktoren spiegeln die Albersdorfer Abendsonne wider. Jens Schulz ist mit Familie und seinem roten Traktor aus Weißenborn angereist. „Ich bin zum ersten dabei und finde es großartig“, sagt der Landwirt vergnügt. Sein Mc Cormick International Farmall D-217 sei eine amerikanische Lizenzproduktion, die 1956 in Neuss am Rhein gebaut wurde, erzählt er. Der dieselbetriebene Traktor kann nicht nur schön in der Gegend herumstehen, er muss auch etwas leisten. „Ich habe einen etwas größeren Garten“, erzählt Schulz und lacht. Je nach Jahreszeit hänge er Pflug, Kartoffelroder und andere landwirtschaftliche Gerätschaften an seinen Traktor. „Wir haben den Tag nicht nur zum Schauen genutzt, sondern auch, um Kontakte zu knüpfen“, erzählt der Mann mit Bart. „Vernetzt zu sein, ist auch in unserer Branche wichtig.“
Anette Lendorf aus Petersberg hält es mit ihrem taubenblau lackierten Lanz Bulldog, Baujahr 1953, ganz anders. „Der Traktor ist ein Scheunenfund, wir haben ihn wieder aufgemöbelt“, verrät sie. Im Einsatz möchte sie ihn lieber nicht sehen. Einmal hätten sie den Bulldog im Wald eingesetzt, da sei sie bald den Heldentod gestorben. „Gegen Kremserfahrten habe ich nichts einzuwenden, für alles andere ist er zu schade.“