Greiz/Zeulenroda: Auf Stippvisite im Atelier des „Herrn der Fliegen“

Im lichtdurchfluteten Atelier des Zeulenrodaer Künstlers Rainer Marofke (rechts) haben sich am Sonntag einige Kunstfreunde umgeschaut. Unter anderem bestaunten sie die aus hundert Bildern bestehende Serie der "Vanitas-Fliegen".

Im lichtdurchfluteten Atelier des Zeulenrodaer Künstlers Rainer Marofke (rechts) haben sich am Sonntag einige Kunstfreunde umgeschaut. Unter anderem bestaunten sie die aus hundert Bildern bestehende Serie der "Vanitas-Fliegen".

Foto: Ingo Eckardt

Greiz/Zeulenroda.  Offene Ateliers locken Besucher in die Produktionsstätten der Künstler in Greiz und Zeulenroda.

Drei Künstler haben am Wochenende im Landkreis ihre Produktionsstätten für Besucher geöffnet. Tanja Pohl in Greiz, Ilona Schlupeck und Rainer Marofke in Zeulenroda beteiligten sich am „Tag des offenen Ateliers“ und ließen Gäste in ihre „Heiligtümer“.

Bei Rainer Marofke beispielsweise hatten die Kunstfreunde die Möglichkeit großformatige Zeichnungen an den Wänden des lichtdurchfluteten Atelies zu entdecken.

Ganz besonders bestaunten die Besucher aber einen Zyklus von hundert Bildern der so genannten Vanitas-Fliege, die auf dem biblischen Vanitas-Text basierend auf das Thema Vergänglichkeit reflektiert. „Alles ist vergänglich, vor allem das Schöne“, begründet Marofke und verweist auf alte holländische Meister, die in ihren oft beinahe fotorealistischen Stillleben häufig auch derartige Fliegen einfügten.

Den Zyklus der nummerierten hundert Vanitas-Fliegen habe er im Jahr 2022 im Akkord gemalt, erzählte er den Besuchern.

Sie entstanden als Federzeichnung auf Transparentpapier auf einem Aquarellhintergrund. Die Flügel bemalte er mit glänzender Tusche, um eine Wirksamkeit des Transparenten zu erzeugen.

Daneben zogen auch die an den Wänden in Passepartoutrahmen aufgehängten Bilder die Blicke der Besucher auf sich – darunter auch Radierungen und Bilder, die in Ätzverfahren entstanden. Ganz oft sind die Motive aus dem Werden und Vergehen in der Natur zu finden. „Ich bin schon ein sehr naturverbundenen Mensch und so bin ich oft in diesen natürlichen Dingen beschäftigt“, erzählt er mit Blick auf den kleinen Teich von dem großen Atelierfenster. Zudem sei die Natur die Vorlage jeglicher Kunst.

Er vermeide immer konkrete Zeitbezüge in seinen Bildern. Das mache Landschaften unabhängig vom Zeitgeist. Er hole sich meist, so sagt Marofke, die Naturkomponenten ins Atelier, wo er bei Musik diese Inspirationen umsetze.