Zeulenroda. Das Erlebnisbad Waikiki Zeulenroda und dessen Zukunft bewegt die Menschen. Wir haben auf der Straße nach Meinungen gefragt.
Die Thematik um das Erlebnisbad Waikiki ist derzeit nicht nur Stadtgespräch in Zeulenroda, sondern bewegt viele Menschen in der Region. Vielen Menschen ist das Bad lieb, weil es einiges zu bieten hat. Den Zeulenrodaern ist das Bad jedoch nicht nur lieb, sondern auch ziemlich teuer. Während im Stadtrat und in sozialen Netzwerken statt des verbalen Floretts gern einmal das Schwert ausgepackt wird, sind die Meinungen der Menschen auf der Straße doch recht fundiert – aber nicht weniger different. Die OTZ hat Passanten in der Zeulenrodaer Innenstadt befragt.
Steffen Sorgalla, 35 Jahre, Kraftfahrer aus Triebes:
Das Waikiki ist für mich eine Steuerverschwendung. Wir als fünfköpfige Familie können uns einen Besuch in Zeulenrodas Badewelt nie leisten. Eine Schwimmhalle würde reichen, aber kein energiefressendes Tropenbad. Das Geld sollten sie nehmen für die Subventionierung des Essengeld für die Kinder in den Einrichtungen. Ein ordentliches Konzept mit Schwimmhalle und Sauna-Bereich muss vorgelegt werden.
Emma Mattig, 19 Jahre, Auszubildende aus Zeulenroda:
Ich würde mir wünschen, dass man das Waikiki bald wieder eröffnet. Ich arbeite im Bio-Seehotel und werde von unseren Kunden häufiger darauf angesprochen, wann das Erlebnisbad wieder eröffnet. Ich selbst war nur einmal dort, bin ja aber auch erst seit einem Jahr hier. Es hat mir dort sehr gut gefallen und es wäre ausgesprochen schade, wenn diese wichtige touristische Einrichtung künftig geschlossen bliebe.
Jochen Nöthlich, 63 Jahre, Forstingenieur aus Zeulenroda:
Unbedingt sollte Zeulenroda das Waikiki erhalten bleiben. Wir können doch nicht alles aufgeben. Ich bin gebürtiger Zeulenrodaer und musste schon erleben, dass das Kino in unserer Stadt geschlossen wurde. In einem staatlich anerkannten Erholungsort, so wie es Zeulenroda ist, ist ein solches Erlebnisbad, wie das Waikiki, auch für die Besucher der Stadt wichtig.
Regina Görner, 65 Jahre, Ruheständlerin aus Gütterlitz:
Ich finde, dass am Waikiki eine recht große Investition nötig ist. Es verbraucht zudem Geld, obwohl es derzeit geschlossen ist. Das ganze Geld da rein zu pumpen, finde ich nicht richtig. Mir wäre ein Investment in die Stadthalle lieber oder in die immer mehr an Attraktivität verlierende Greizer Straße. Die Stadthalle spricht aus meiner Sicht die breitere Masse an, auch ältere Menschen, die nicht so mobil sind.
Christoph Schwertling, 38 Jahre, Erzieher aus Zeulenroda:
Wir brauchen als kinderfreundliche Stadt, was wir mal voller Stolz waren, ein Schwimmbad. Allerdings muss es doch kein Glaspalast mit Käpt'n Cook sein, so wie es einmal angedacht war. Das ist Quatsch. Es muss zweckdienlich sein. Es würde ein Schwimmbad reichen, damit unsere Kinder das Schwimmen lernen können und die ältere Generation eine Möglichkeit für ihren Reha-Sport haben.