Jena. Die Jenaer Philharmonie ist eine Institution, die nicht wegzudenken ist aus Jena. Doch das Orchester hat strukturelle Probleme, die es zu lösen gilt.

Die Jenaer Philharmonie soll das musikalische Aushängeschild Jenas werden: Nicht nur thüringenweit, sondern weit darüber hinaus. So sagte es Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) am Mittwoch im Stadtrat. Dazu gibt es eine Zukunftskonzeption, über die gesprochen wurde. Und ja, das kostet mehr Geld. Denn es gib strukturelle Mängel. Die Philharmonie selbst sieht sich „zwischen Baum und Borke“.

500.000 Euro zusätzlich pro Jahr werden für das neue Konzept ab dem Jahre 2021 benötigt. Das Geld soll zur Hälfte dazu dienen, das Management durch mehr Leute zu verstärken. Zum anderen ist vorgesehen, Verpflichtungen aus dem Haustarifvertrag nicht mehr aus Rücklagen von Jenakultur zu bestreiten.

Eine Entscheidung über den Mehrbedarf hat der Stadtrat noch nicht getroffen, dies soll im Rahmen der Zuschussvereinbarung für Jenakultur passieren, um dies Debatte „nicht auf dem Rücken anderer Einrichtungen auszutragen“, wie es Jenakultur-Chef Jonas Zipf sagte. Zipf sieht zudem das Land gefordert, welches heute die Thüringer Orchesterlandschaft weitaus geringer fördere als kurz nach der Wende.

Die Jenaer Philharmonie ist das Jenaer Kulturprojekt, für dass die Stadt mit Abstand am meisten Geld aufwendet. Derzeit sieht die Zuschussvereinbarung 4,7 Millionen Euro vor, weiter 1,6 Millionen Euro kommen vom Land.

Die Philharmonie will durch mehr Gastspiele ebenfalls ihre Finanzausstauung verbessern. Insbesondere die Erfahrungen der China-Reise waren sehr positiv, so hieß es im Stadtrat. Die Zahl der Besucher Jenaer Konzerte ist indes in den letzten Jahren rückläufig. 2018 wurde die Zahl 22.000 erreicht.

Weil es eine Berichtsvorlage im Stadtrat war, musste Donnerstagabend nichts abgestimmt werden.