So sah Jena in den 50er und 60er Jahren aus

Thomas Beier
| Lesedauer: 2 Minuten
1959 wurden Sportflächen in der Oberaue vereist, damit die Menschen darauf auf Schlittschuhen laufen können.

1959 wurden Sportflächen in der Oberaue vereist, damit die Menschen darauf auf Schlittschuhen laufen können.

Foto: Kurt Krieg

Jena.  Der Sohn des Thüringer Postkarten-Fotografen hat ein zweites Buch herausgegeben. Jetzt wird es bunt in Jena.

Aktivitäten wie diese standen in den 50er und 60er Jahren hoch im Kurs bei den Jenaern: Zum Eislaufen in die Oberaue gehen, sich an der Rutsche beim Schleichersee treffen oder das Zeiss-Fest im Stadion erleben. Bilder jener Zeit sind jetzt in einem Buch zu sehen, das auf den Fotoschatz der Familie Krieg aufbaut.

Kurt Krieg (1919-1996) war zu jener Zeit Postkarten-Fotograf. Mit Schwerpunkt Thüringen lichtete er große wie kleine Orte ab, von Altengesees bis Ziegenrück. 866 Motive konnte er verkaufen. Krieg war dabei für den Volkskunstverlag Reichenbach unterwegs. Der spätere VEB Bild und Heimat Reichenbach/Vogtland produzierte fast alle Postkarten, die in der DDR in den Handel kamen.

Sohn Gunter Krieg übernahm das Archiv und möchte durch die Veröffentlichung beim Verlag DominoPlan die Menschen daran teilhaben lassen. Nach dem ersten Buch, es hieß „Gruß aus Jena“ und zeigte Postkarten, ist der Band „Bilder aus Jena“ teils farbig. Mit einem Teil der Fotos hat Gunter Krieg auch einen einstündigen Vortrag zusammengestellt, den man bei Interesse bei ihm buchen kann.

„Ich kann mich noch erinnern, wie mein Vater in den ersten Jahren mit Simson-Moped und Kamera losfuhr“, erzählt Krieg. Besonders bei sogenannten „Reichenbach-Wolken“, also an Tagen mit für Fotos attraktiven Schönwetterwolken, war er unterwegs. Im Hauptberuf war der Vater Retuscheur beim damaligen VEB Carl Zeiss und perfektionierte dort Werbefotos. Im „zweiten AV“ – früher wurde so der Nebenjob genannt – verdiente er sich Geld dazu, um der Familie später den ersten Trabi kaufen zu können.

Die 50er und 60er Jahre liegen gefühlt lang zurück. Doch stadtbildtechnisch ist das gerade mal vorgestern. Viele Bilder des Buches zeigen Jena, wie die Stadt sich bis zur Wendezeit präsentierte.

Das Buch „Bilder aus Jena“ gibt es im Jenaer Buchhandel. Vortragsinteressenten können sich bei Gunter Krieg per E-Mail melden: gkrieg@jenaonline.de