Gedanken zur Woche: Wie man Frieden im Herzen schaffen kann

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Gabriele Fischer-Schlüte

Gabriele Fischer-Schlüte

Foto: Dominique Lattich

Gabriele Fischer Schlüter, stellvertretende Gemeindeleiterin der Freikirche Rudolstadt, über den Volkstrauertag.

Der vorletzte Sonntag des Kirchenjahres wird in der Regel als Friedenssonntag oder Volkstrauertag gefeiert. Doch wem ist schon zum Feiern zumute angesichts der uns täglich vor Augen geführten Kriegsereignisse in der Ukraine und in Israel? Es vergeht kein Tag, an dem die Trauer nicht in irgendeiner Weise spürbar ist.

Selbst, wenn wir Medien wie Fernsehen, Internet oder Presse meiden würden, prägen Fragen nach der eigenen Endlichkeit, Sterben und Trauer die Stimmung am Ende des Kirchenjahres, sei es durch Krankheit, Abschied nehmen müssen von geliebten Menschen oder durch die Probleme des Alltags, die uns existenziell bedrohen.

Wegschauen, ablenken, an etwas anderes denken – das scheint Vielen als probates Mittel, doch allzu oft hilft es nicht wirklich weiter. Stellen wir uns dem, dass Leid, Tod und Trauer zum Leben dazu gehören und nutzen wir solche Tage, wie den Volkstrauertag zum Gedenken und zum Nachdenken.

Wir denken an die Opfer der beiden Weltkriege. Ich persönlich verbinde damit nur die Erzählungen der Großeltern, kann und will es mir gar nicht vorstellen, in einem Kriegsgebiet zu leben. Nicht nur das lange zurückliegende Weltkriegsgeschehen, sondern auch die aktuelle Geschichte mahnen, wie schnell nicht mal Vorstellbares zur bitteren Realität werden kann.

Wie gehe ich mit dieser Mahnung um? Was kann ich schon ändern? Genau hinschauen und dazu beitragen, dass Frieden und Gewaltlosigkeit im direkten Umfeld gelingen. Beginnen wir damit, Frieden zu wahren in unseren Familien, unter Freunden, am Arbeitsplatz und in unseren Gemeinden. Gehen wir auf den anderen zu und machen den ersten Schritt zur Versöhnung. Das schafft Frieden im Herzen, befreit mein Gegenüber und mich selbst. So wird aus einem Volkstrauertag ein persönlicher Friedenssonntag.

Der Gruß des auferstandenen Christus „Friede sei mit euch!“ begleite Sie in die neue Woche.