Bad Blankenburg. Andreas Schirneck präsentierte einen unterhaltsamen Mix aus spannenden Rock-Storys und Live-Hits in Bad Blankenburg.
Es ist „wie ein Nachhausekommen“, sagte Andreas Schirneck am Beginn seiner musikalischen Lesung am Freitagabend in Bad Blankenburg. Aller guten Dinge sind drei, dachte sich wohl der Folk-Barde aus Thüringen, als er erneut den gut gefüllten Saal im Kunstkreis der Fröbelstadt eroberte.
Wer Schirneck gut kennt, weiß von dessen Kollaboration mit dem Stuttgarter Wolfgang Keune und von der Bewunderung, die beide den Liedern des Kanadiers Neil Young entgegenbringen. Und so wagte der Musiker eine literarische, aber auch eine musikalische Annäherung an ein Phänomen der Rockgeschichte, an einen Musiker und Songwriter, der wunderbare Texte geschrieben hat, die auch viele andere Autoren inspiriert haben. Der Hit „Heart Of Gold“ machte aus dem Hippie im karierten Baumwollhemd 1972 einen Weltstar.
Auch diesmal verzichtete Schirneck auf jede Form von technischen Spielereien. Er zelebrierte sein Konzert in bester Singer/Songwriter-Tradition, beschränkte sich auf die klassische Besetzung mit Stimme, Gitarre und Bluesharp und ließ somit die Zeit der Hippies wieder aufleben. Einzig das Klavier wurde diesmal für ein paar Songs zusätzlich genutzt. Zwischendurch bekamen die Gäste Anekdoten und Begebenheiten aus dem Musikantenleben Youngs zu hören. Seine Musik ist zwar weit vom Mainstream entfernt, doch sie wurde gemacht für unsere Gegenwart. Jahrzehnte nach dem Entstehen sind die Botschaften der Songs von Neil Young noch immer nicht von gestern und so manche dieser Lieder wie das „Herz aus Gold“ sind ein Stück zeitloses Kulturgut geworden.
Die Freitagnacht war nach fast drei Stunden voller Musik und amüsanter Hintergrund-Geschichten sommerlich lau. Perfekt für einen Hippie-Traum.