Treffen in Kamsdorf: Landwirte stöhnen unter der Bürokratie

Red
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Dirk Reichelt (rechts), Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Kamsdorf e.G. und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, sprach erst unlängst mit den CDU-Landespolitikern Mario Voigt (links) und Maik Kowalleck bei deren Besuch über die Probleme der Landwirtschaft.

Dirk Reichelt (rechts), Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Kamsdorf e.G. und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, sprach erst unlängst mit den CDU-Landespolitikern Mario Voigt (links) und Maik Kowalleck bei deren Besuch über die Probleme der Landwirtschaft.

Foto: CDU

Kamsdorf  Kreisbauernverband Saalfeld-Rudolstadt tauscht sich im Zollhaus über die aktuellen Probleme aus

Rund 50 Mitglieder und Gäste trafen sich am Donnerstagnachmittag im Zollhaus Kamsdorf zur jährlichen Mitgliederversammlung der Kreisbauernverbandes. Neben Themen zur Mitgliedschaft standen die Auswirkungen laufender Gesetzesvorhaben auf die lokale Landwirtschaft auf der Tagesordnung. Landrat Marko Wolfram (SPD) habe den Landwirten in einem Grußwort seinen Respekt und Dank für ihren schwierigen Beruf ausgesprochen und seine Unterstützung zugesichert. Das geht aus einer Mitteilung des Landratsamtes hervor.

Neuer Leiter des Veterinäramtes ist mit dabei

Zunächst begrüßten der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Dirk Reichelt und Fachreferentin Dr. Britta Ender die Gäste. Zu denen gehörten unter anderem der neue Leiter des Veterinäramtes Dr. Jan Scheinert. Wolfram beschrieb die schwierigen Rahmenbedingungen, unter denen die Landwirte arbeiten müssten. Regelungen, Auflagen und Dokumentationspflichten stellten erhebliche Mehrbelastungen dar.

Es sei wichtig, dass Verbraucher die gute Arbeit der Landwirte unterstützen, in dem sie regionale Produkte kaufen. Bei seinen traditionellen Flurfahrten mit dem Kreisbauernverband werde immer wieder deutlich, wie schwer und komplex der Beruf inzwischen geworden ist. „Sie machen diesen Beruf mit unglaublich viel Herzblut und Leidenschaft. Machen Sie bitte weiter“, warb Wolfram.

Ertragseinbußen durch neue Auflagen erwartet

Im Anschluss informierte André Rathgeber, Fachreferent für pflanzliche Produktion, Umwelt und ökologischen Landbau über neue Gesetzesvorhaben und Verordnungen, die Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Thüringen haben. Unter anderem sei in Brüssel eine Verordnung zum Pflanzenschutz in Arbeit, die zum Schutz vor Verlust der Biodiversität beitragen soll. Damit verbunden seien Auflagen zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Nach einer Studie könnte das zu Ertragseinbußen von 25 bis 30 Prozent führen. Dagegen habe die EU gerade die Zulassung für das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat um zehn Jahre verlängert, während Deutschland den Einsatz ab 1.1.2024 verbiete.