Über 40.000 Saalfeld-Rudolstädter haben "Rücken"

Thomas Spanier
Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Krönert (links) und Fitnessstudio-Betreiber Jörg Schmidt im Saalfelder Fitness Camp. Das Krankenhaus hat im vergangenen Jahr eine Kooperation mit Studios in Saalfeld und Rudolstadt vereinbart. Dabei geht es auch um die Vorbeugung von Rückenerkrankungen.

Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Krönert (links) und Fitnessstudio-Betreiber Jörg Schmidt im Saalfelder Fitness Camp. Das Krankenhaus hat im vergangenen Jahr eine Kooperation mit Studios in Saalfeld und Rudolstadt vereinbart. Dabei geht es auch um die Vorbeugung von Rückenerkrankungen.

Foto: Thüringen-Kliniken

Saalfeld/Rudolstadt  AOK rechnet im Gesundheitsatlas die Zahl der bekannten Fälle auf die Einwohnerzahl hoch - der Trend ist eindeutig

Vier von zehn Saalfeld-Rudolstädtern haben "Rücken", deutlich mehr als im Durchschnitt des Freistaates, der wiederung unter allen Bundesländern in Deutschland mit einem Drittel Rückenkranker einsame Spitze ist. Das geht aus Zahlen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor.

Demnach liegt die Zahl der Menschen im Landkreis, die sich innerhalb eines Jahres mit Rückenbeschwerden in ärztliche Behandlung begeben haben, hochgerechnet bei 40.600. Höher ist der Anteil prozentual nur noch in Sonneberg, Hildburghausen, Suhl und dem Wartburgkreis. In Erfurt werden "nur" knapp 30 Prozent von Rückenschmerzen geplagt, in Jena 23 Prozent.

Frauen sind häufiger betroffen als Männer

Die Ergebnisse bestätigen laut AOK eine bundesweite Beobachtung: In ländlichen Regionen, in denen die materiellen und sozialen Ressourcen häufig eingeschränkt sind, leiden mehr Menschen an Rückenschmerzen.

Ärztlich dokumentierte Rückenschmerzen sind laut Gesundheitsatlas bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorhanden, nehmen jedoch mit steigendem Alter zu. Dabei sind die Thüringerinnen mit 40,34 Prozent häufiger betroffen als die Männer des Freistaats mit 31,79 Prozent.

Effektive Präventionsmaßnahmen empfohlen

Regelmäßige körperliche Aktivität ist laut Mitteilung der Krankenkasse nachweislich die effektivste Präventionsmaßnahme. Bei berufstätigen Betroffenen seien zusätzlich geeignete Anpassungen am Arbeitsplatz sinnvoll. Dazu zählen eine möglichst ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes, die Vermeidung einer Körperfehlhaltung und des Hebens schwerer Lasten sowie psychologische Maßnahmen wie die Förderung der Arbeitsplatzzufriedenheit.