Meine Meinung: Beachtens- und lobenswert

Marcus Cislak, Lokalreporter in Pößneck

Marcus Cislak, Lokalreporter in Pößneck

Foto: Lutz Prager

Marcus Cislak über Parkinson, Botschafter und Hilfe.

Adolf Hitler soll, Papst Johannes Paul II und Boxlegende Muhammad Ali hatten, Entertainer Frank Elstner sowie die Schauspieler Michael J. Fox und Ottfried Fischer haben Parkinson. Die drei Letztgenannten arbeiten zum Teil noch, wer weiß, wie lange noch im Angesicht des fortschreitenden Krankheitsbildes.

Fox und Elstner nutzen ihre Bekanntheit und ihr Vermögen, um Forschung und Leidende zu unterstützen. Lobenswert, achtenswert und authentisch. Dann gibt es natürlich die Unzähligen anderen Betroffenen, wenig sichtbar. Die einen schämen sich, vergraben sich daheim, die anderen versuchen, das Beste daraus zu machen und organisieren sich in örtlichen Selbsthilfegruppen. Auch das ist beachtens- und lobenswert.

Die Treffen sind für viele ein Ankerpunkt. Solche Hilfsgruppen gibt es für alle möglichen Krankheiten, denn man möchte Erfahrungen mit anderen teilen, gemeinsam unter sich sein, weil andere einen verstehen. Aber auch um mehr Infos zu bekommen, falls man erst frisch um seine Krankheit weiß.

Ich persönlich wusste nicht viel über Parkinson. Aber ich wusste, dass mein Opa Werner daran litt. Auffälligstes Merkmal war tatsächlich sein mehr oder weniger unablässiges Zittern. Es ist mir tatsächlich stark im Gedächtnis geblieben, auch wenn das nicht besonders schmeichelhaft ist, ich weiß. Aber er liebte es, stundenlang zu puzzeln und zu rätseln, er brachte mir das Schachspiel bei.

Und saß oft und gern in Ruhe auf seiner sonnendurchfluteten Veranda. Ein schönes Bild, was auch von ihm in meinem Gedächtnis blieb. Anfang der 1990er wusste man sicherlich wenig über die Krankheit und ich als zehnjähriger Bub eigentlich nichts. Durch die Gruppe weiß ich mehr. Interessenten sind immer willkommen.

Leben mit Parkinson: Selbsthilfegruppe wird 25