Die Schmöllner Politik streitet um höhere Kita-Gebühren. Die gilt es zu verhindern, meint Jana Borath. Was die Alternativen sind.
Die anstehende Sitzung des Schmöllner Stadtrates hat das Zeug, eine der turbulenteren zu werden. Nicht weil die Tagesordnung für Donnerstagabend eine lange ist. Sondern weil sie bittere Kröten enthält, die irgendjemand schlucken muss.
Da ist die Erhöhung der Elternbeiträge für Kita-Betreuung in den Einrichtungen in Schmöllner Regie. Es wäre die dritte Preissteigerung in Folge – und die darf Müttern und Vätern nicht zugemutet werden. Alles andere wird schließlich gleichzeitig teurer. Irgendwann muss diese Preisspirale gestoppt werden.
Der Sozialausschuss ist schon mal dagegen, mal sehen, wie sich der Rest des Schmöllner Stadtrates positioniert. Lehnt er den noch tieferen Griff in die Geldbörsen der Eltern ab, liegt der Ball bei ihm. Denn das Millionenloch im Verwaltungsetat muss geschlossen werden, soll die Kommune ab Januar 2024 handlungsfähig sein.
Die Alternative auf den ersten Blick: den Rotstift ansetzen bei der Gesellschaftereinlage für die Schmöllner Stadtwerke, bei Bibliothek, Zuschüssen zu sozialen Vereinen, Museum, bei Festen, die nicht kostendeckend gefeiert werden können. Oder aber: Stadtrat und Verwaltung justieren grundsätzlich neu und schauen auf so manchen Blütentraum, der aber angesichts der aktuellen Situation echter Luxus ist. Beispielsweise auf El Botón. Für die Kulturstätte der Zukunft im Herzen der Stadt hat sich die Stadt Schmölln Vorkaufsrecht bis 2025 gesichert, um das dafür nötige Grundstück zu erwerben.
Vielleicht verzichtet man lieber auf mehr Kultur für die Menschen in der Zukunft, um ihnen im Hier und Jetzt das Leben in Schmölln weiter attraktiv zu gestalten. Das hat mehr Zukunftspotenzial.