München. In der Sonne sitzen und Fußball gucken - ein Traumjob, diese EM-Berichterstattung. Wenn nur das Warten nicht wäre. Eine Kolumne

Wie cool! Du bist bei der EM!! Bei Jogi und seinen Jungs!!! So oder so ähnlich waren die meisten Reaktionen im Freundeskreis, wenn man erklärte, warum man den Sommer in Herzogenaurach verbringt. Und nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Natürlich gibt es Schlimmeres, als in der Sonne zu sitzen, beim Training der Nationalmannschaft zuzuschauen und ab und an nach München zu fahren, um ein Spiel gegen Weltmeister Frankreich oder Europameister Portugal zu verfolgen.

Die größte Schwierigkeit besteht nun aber darin, diese Arbeitsplatzbeschreibung mit dem Rest des EM-Alltags zusammenzubringen, ohne dabei ins Wehklagen zu verfallen. Denn was nirgendwo in der Jobdescription steht, ist, dass der Hauptteil der Arbeit vor allem aus einer Sache besteht: Warten.

So lala gegen Frankreich, oh là là gegen Portugal?

Am frühen Morgen: In der Schlange warten, um getestet zu werden. Anschließend: Warten auf das Testergebnis. Warten, um sich vor dem Pressezentrum einen Roller zu sichern, mit dem man dann zum Trainingsplatz fährt. Dort: Warten, dass die aufmerksamen Ordner einen auch reinlassen. Anschließend: Warten auf Jogi und seine Jungs. Warten auf den Trainingsstart. Und während des Trainings: Warten, dass man nach einer kurzen Weile auch schon wieder das Trainingsgelände verlassen muss. Zurück mit dem Roller ins Pressezentrum. Und dort: Warten auf die Pressekonferenz.

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Wer so geübt ist im Warten, der kann jetzt auch noch ein wenig warten, dass nach dem So-lala-Spiel gegen Frankreich ein Oh-là-là-Spiel gegen Portugal gelingt.