Leipzig. Für die Spieler gab es nach dem Spiel ein freies Wochenende, bevor es ins Finale um Rang drei und den Pokal geht.

„Ja, auswärts ist er wohl noch einen Tick schneller“, lobte Wackers Trainer Heiko Scholz seinen Stürmer Oliver Genausch nach dem 1:0 (1:0) beim 1. FC Lok Leipzig. Der lange Sachse hatte die Südharzer kurz nach der Pause mit dem goldenen Tor erlöst (50.) und Wacker damit den dritten knappen Sieg in Serie (zuvor 2:1 BFC, 2:1 Bautzen) beschert.

Scholz besaß offenbar das „Näschen“, als er Genausch von Beginn an brachte. „Er ist gut in Form, aber auch bei Beil muss ich mir keine Sorgen machen, wenn ich ihn einsetze“, sagte Scholz. So ließ er Genausch rennen, schießen und nach einem halben Dutzend Nordhäuser Chancen endlich auch treffen. Danach kam genauso energisch Beil auf das Feld und legte fast noch das 2:0 in der Schlussphase auf Kammlott vor.

Für 1,85 Meter große Genausch, der sich in seinen bisher zwei Jahren bei Wacker allerdings nie ganz als Stammkraft durchsetzen konnte, sollte sein Spurt in der zweiten Halbserie hilfreich für eine Vertragsverlängerung werden. Zuletzt konnte sich Scholz auf den gebürtigen Dresdner jedenfalls verlassen, wenn er ins Spiel kam. Einsatz und Moral standen wie bei den meisten Wacker-Profis auch bei Genausch sowieso nie in Frage.

Erst am Samstag am Frühstückstisch erfuhr Torhüter Josip Jokanovic von seinem Einsatz. Stammkeeper Jan Glinker musste absagen. Eine Magen-Darm-Grippe hatte den Berliner flachgelegt. Er habe sogar eine Infusion gebraucht, so Scholz.

Erfolgreiche Premiere für Jokanovic im Tor

Jokanovic nahm die Blitzberufung ganz entspannt. „Aufgeregt war ich nicht, aber ich habe natürlich versucht, etwas auf Sicherheit zu spielen. In der ersten Hälfte hatte ich bei den Leipziger Chancen ja kaum eine Hand dran, aber nach der Pause konnte ich mich dann auch etwas auszeichnen. Cool, wenn es dann am Ende ein Sieg zu Null wird“, grinste der 26 Jahre alte bärtige Kroate nach gelungener Regionalliga-Premiere für Wacker.

Heiko Scholz wurde übrigens mit Beifall, Küsschen und Umarmungen auf der öffentlichen Pressekonferenz begrüßt. „Das ist nicht überall so in dieser Zeit“, sagte Scholz, der hier fünf Jahre Trainer war. Er sprach von einem „verdienten Sieg für Wacker“ und hatte dank der Dominanz in der zweiten Hälfte recht damit. Für die Spieler gab es endlich ein freies Wochenende, bevor es ins Finale um Rang drei und den Pokal geht. Zuerst wartet ein „Topspiel“, das keiner so erwartet hätte. Wacker empfängt kommenden Sonntag Rathenow. Der Vorletzte hat jetzt vier Mal (!) in Folge gewonnen. Eine Serie reißt auf jeden Fall.