Schwerin. Erfurts Bundesliga-Volleyballerinnen verkaufen sich trotz der 0:3-Niederlage beim Rekordmeister Schwerin teuer.

Ein personeller Rückschlag, eine Rückkehr und eine weiterer Schritt im Lernprozess: Der SSC Palmberg Schwerin hat sich für die junge Mannschaft von Schwarz-Weiß Erfurt als Nummer zu groß erwiesen. Trotz des 0:3 (-20, -22, -17) nahm Erfurts Trainer Dirk Sauermann positive Eindrücke mit.

„Wir sind auf einem guten Weg für die wichtigen Spiele“, sagte er mit Blick auf das nächste Heimspiel gegen die Roten Raben Vilsbiburg am kommenden Samstag. Die Bayern scheinen als Siebter ein Team zu sein, gegen das sich die an letzter Stelle liegenden Erfurterinnen mehr ausrechnen dürften als im Duell mit dem zwölffachen deutschen Meister. Der stand nach der Niederlage in Aachen am Mittwoch umso mehr unter Druck und machte gegen den Letzten Ernst.

Hauptangreiferin Palmer fehlt nach Trainingsverletzung

Die ersten beiden Sätze trotz der kontrollierenden Schweriner Hand offengehalten zu haben, hob Sauermann hervor. Umso mehr, weil die Erfurterinnen den Ausfall von Madeline Palmer kompensieren mussten. Die US-Amerikanerin hatte sich im Training eine Kapselverletzung am linken Mittelfinger zugezogen. Sie fällt wohl ein paar Wochen aus. Im Verbund mit Rica Maase gab Paula Reinisch einen ansprechenden „Ersatz“. Sauermann attestierte der Au­ßenangreiferin „ein überzeugendes Spiel“. Das trug bei, immer Kontrolle über die eigenen Aktionen zu haben und nicht einzubrechen.

Dabei ließ der Start einen Kurzauftritt erahnen. Vor der Zuschauerkulisse mit ihren Pappmaché-Figuren legten die Schwerinerinnen ein 4:0 vor. Doch fingen sich die Erfurterinnen nach einer Auszeit schnell und konnten schöne Punkte bis zum 20:25 erzielen. Am häufigsten gelang das in Summe Sindy Lenz (12), während Taylor Agost bei Schwerin als Punktbeste elf direkte Zähler markierte. Die Amerikanerin wurde zur wertvollsten Spielerin gekürt. Gekonnt ihr Hieb durch die Lücke zum 22:20, der Erfurts Hoffnungen im zweiten Satz so ziemlich zu begraben schien.

Dabei agierte Schwarz-Weiß mit einer ebenso als herausragende Spielerin gekürten Libera Michelle Petter auf Augenhöhe, lag sogar mehrfach minimal vorn und kam durch Maases Block noch einmal auf 22:23 heran.

Vielleicht wäre etwas mehr möglich gewesen. „Aber insgesamt geht der Sieg so in Ordnung“, resümierte Dirk Sauermann, nachdem Schwerin den dritten Abschnitt klarer gestaltet hatte. „Die Mannschaft hat sich vor allem in den ersten zwei Sätzen sehr gut verkauft.“ Als Zugewinn konstatierte er auch, dass Mittelblockerin Sabrina Krause nach ihrer Sprunggelenk-Verletzung erstmals wieder mit dabei war.

Die nächste extrem schwere Prüfung steht unmittelbar vor der Tür. Ehe Vilsbiburg nach Erfurt kommt, heißt es für die Schwarz-Weißen, am Mittwoch im Viertelfinale des DVV-Pokals bei Stuttgart zu bestehen.