Erfindung aus Thüringen: Damit die neue Asphaltschicht nicht zu dick gerät

Tino Zippel
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Asphaltarbeiten finden auf einer Autobahn statt. (Symbolbild)

Asphaltarbeiten finden auf einer Autobahn statt. (Symbolbild)

Foto: Daniel Bockwoldt / dpa

Ilmenau.  Ein Entwicklerteam aus Ilmenau hat ein Schichtdickenradar entwickelt: Nicht nur die Bauindustrie wartet schon sehnsüchtig darauf.

Die Ilmsens GmbH aus Ilmenau hat es beim Thüringer Innovationspreis mit einem Ultrabreitband-Schichtdickenradar unter die Top 20 geschafft und darf sich Hoffnungen für die Preisverleihung am 29. November machen. Eingereicht ist die Erfindung für die Kategorie Industrie und Material. Wofür ist das Gerät notwendig?

Beim Einbau von Asphalt kommt es darauf an, die vorgegebene Schichtdicke zu erreichen. Die Kontrolle erfolgt bislang über die Entnahme von Bohrkernen oder über ein induktives Messverfahren mit Hilfe verbauter Metallblättchen. Die Messungen können weder kontinuierlich noch direkt beim Einbau erfolgen. Deshalb bringen Bauunternehmen oft zur Sicherheit mehr Material aus, was für sie zu höheren Kosten führt.

Lösung unterstützt Straßenbauunternehmen, aber auch Auftraggeber

Ein Kontakt aus der Straßenbauindustrie machte das Unternehmen auf den Bedarf aufmerksam, zerstörungsfrei und in Echtzeit zu messen. Ilmsens hat ein Ultrabreitband-Schichtdickenradar entwickelt, das die Dicke von Asphalt während des Einbauprozesses oder nachträglich zu Kontrollzwecken misst – mit einer Genauigkeit von einem Millimeter. Das System kann auf Bau­maschinen nachgerüstet oder von Herstellern in die Fahrzeuge integriert werden. Alle Komponenten sind für raue Umgebungsbedingungen ausgelegt.

Ein fünfköpfiges Team arbeitete zweieinhalb Jahre an der Lösung. „Das System ist aktuell als Prototyp verfügbar“, sagt Applikationsingenieurin Daniela Werner. Dieser sei zum Sammeln der Messdaten beim Einbauprozess konzipiert. In den nächsten Monaten will das Team die Echtzeitsoftware erweitern, so dass das System zum Start der nächsten Bausaison einsatzbereit ist. Drei Zielgruppen will das Unternehmen bedienen: Baumaschinenhersteller, Straßenbaufirmen und Auftraggeber, die die verbauten Schichten überprüfen möchten.

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