Amsterdam. Urlaub in Holland machen viele auch in Corona-Zeiten. Die Regierung reagierte nun auf den Ansturm mit einer verschärften Maskenpflicht.

  • Die Corona-Infektionen in den Niederlanden steigen – und damit auch die Angst vor einer zweiten Corona-Welle
  • Derzeit strömen zudem viele Touristen ins Land – Städte wie Amsterdam sind überlaufen, sodass ein Mindestabstand an vielen touristischen Orten nicht mehr eingehalten werden kann
  • Nun reagierte die Regierung und verschärfte die Corona-Maßnahmen wie die Maskenpflicht im Land erneut
  • Die aktuelle Situation in den Niederlanden, was Sie beim Urlaub in Holland beachten müssen und wo die verschärfte Maskenpflicht gilt

Deutsche, Franzosen und Belgierinnen strömen in die Niederlande, um Urlaub zu machen. Auch im deutschen Nachbarland wächst die Sorge vor einer zweiten Welle. Das hat auch mit dem Zustrom von Reisenden zu tun.

Im Zentrum von Amsterdam kann besonders am Wochenende und in touristischen Gegenden der gesetzlich angeordnete Mindestabstand von 1,5 Meter nicht mehr eingehalten werden. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat vor einem zweiten Lockdown gewarnt und Bürgerinnen und Bürger dringend ermahnt, die Corona-Regeln einzuhalten. Touristinnen und Touristen empfahl er, belebte Plätze in Amsterdam zu meiden.

Wie ist das Infektionsgeschehen in den Niederlanden?

Laut Auswärtigem Amt waren die Niederlande bislang nur mäßig von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Regionale Infektionsschwerpunkte gab es vor allem in den Regionen Südholland, Nordholland und Nordbrabant. Doch zuletzt nimmt auch das Infektionsgeschehen in den Niederlanden wieder an Fahrt auf. Vom 21. bis zum 27. Juli gab es laut Zahlen des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) im Schnitt rund 174 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro Tag. In den sieben Tagen davor waren es durchschnittlich 100. Das bedeutet einen Anstieg um 74 Prozent.

Corona-Neuinfektionen: Sind die Niederlande ein Risikogebiet?

Für die Niederlande gibt das Auswärtige Amt aktuell keine Reisewarnung heraus. Auch das Robert Koch-Institut führt das Land nicht auf der Liste der Risikogebiete.

Hintergrund: Urlaub: Für diese Länder gibt es Corona-Reisewarnungen

Corona: Ist Urlaub in den Niederlanden möglich?

Ja, die Einreise ist für deutsche Urlauber und Urlauberinnen möglich. Solange die niederländischen Behörden das Gesundheitsrisiko in Deutschland gleich oder geringer einschätzen als in den Niederlanden selbst, bleibt das auch so. Kontrollen an den Grenzen gab und gibt es auch aktuell nicht. Wer aber in die Niederlande fliegt, muss vor Antritt der Reise ein Gesundheitsformular ausfüllen. Wer Symptome einer Coronavirus-Infektion zeigt – etwa Husten oder Fieber – darf nicht an Bord des Flugzeuges gehen.

Hintergrund: Urlaub in Niederlanden und Belgien: Das gilt es zu beachten

Zudem bitten die Behörden Touristinnen und Touristen eindringlich darum, möglichst in Gebiete zu reisen, in denen noch nicht so viele Reisende unterwegs sind. Für die Wochenenden in Amsterdam appellierte Bürgermeisterin Femke Halsema bereits: „Alsjeblieft, kom even niet!“ (Bitte kommen Sie nicht).

Urlaub in den Niederlanden: Diese Einschränkungen gelten

Seit dem 5. August gilt in Teilen Amsterdams und Rotterdams auch im Freien eine Maskenpflicht – dort, wo Sicherheitsabstände von 1,5 Metern nicht eingehalten werden können. Kinder ab 13 Jahren und Erwachsene müssen sowohl dort als auch im Öffentlichen Personennahverkehr, auf Fähren, auf Flügen der KLM und am Flughafen Schiphol Maske tragen. Außerdem müssen auch hier die Abstandsregeln eingehalten werden.

Seit einem Anstieg der Neuinfektionen im August wurden zudem die Regeln für Restaurants und Cafés wieder angezogen: Dort gilt erneut eine Reservierungspflicht für Gäste. Sie müssen außerdem ihre Kontaktdaten hinterlassen. Auch die Besuche von Museen werden durch vorherige Online-Anmeldung reguliert. Bei Stränden könnten zur Regulierung Parkplätze und Zufahrten gesperrt werden, erklärt das Auswärtige Amt.

Zu Stoßzeiten sollen Reisende zudem die öffentlichen Verkehrsmittel und stark besuchte Orte meiden. Wer kann, solle so viel wie möglich mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sein. Lesen Sie hier: Corona in Belgien – Was Urlauber beachten müssen

(jas/dpa/reb)

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