Berlin. Frühlingsluft und Ferienzeit locken Kinder ins Freie – schon einfache Dinge reichen aus, damit sie gemeinsam Spaß haben können.

Kreide, Steine, Bälle, Murmeln: Für Vergnügen im Freien braucht es nicht viel. Wir machen Vorschläge zu fünf Draußen-Spielen, die sich in den Osterferien und an den Feiertagen kinderleicht umsetzen lassen.

Ochs am Berg – Reaktionsspiel

Das braucht’s: Ideal ist eine Wand, an der sich der „Ochse“-Spieler aufstellen kann.

So wird’s gemacht: Eine Person beginnt, wird zum „Ochsen“ und stellt sich mit dem Rücken zu den anderen – eventuell mit dem Gesicht an eine Wand. Die Mitspieler stellen sich etwa zehn Meter vom „Ochsen“ entfernt in einer Reihe nebeneinander auf. Der „Ochse“ ruft nun „Ochs am langen Berg“, wobei er vor dem Wörtchen „Berg“ beliebig oft das Wörtchen „langen“ einbauen kann.

Solange noch nicht „Berg“ gesagt wurde, dürfen sich die Mitspieler auf den „Ochsen“ zubewegen – etwa schleichend oder rennend. Doch Achtung: Beim Wort „Berg“ darf sich der „Ochse“-Spieler blitzschnell umdrehen und jeden, den er bei einer Bewegung ertappt, zurück auf die Startposition schicken. Dann dreht sich der „Ochse“ erneut um und sagt seinen kurzen oder langen Spruch, um dann erneut zu versuchen, Mitspieler beim Sich-Bewegen zu ertappen. Es gewinnt, wer zuerst den „Ochsen“ erreicht. Dieser wird dann der neue „Ochs“. Lesen Sie auch:Das sind die neuen Spielehits des Jahres

Blinder Bildhauer – Kreativspiel

Das braucht’s: Zwei Tücher oder Schals.

So wird’s gemacht: Es sollten mindestens vier Leute mitmachen und zwei Personen werden die Augen verbunden, wobei eine davon die Rolle des Bildhauers übernimmt. Die andere Person wird später vom Bildhauer zu einer Statue „geformt“. Zu Beginn der Runde positioniert sich ein Spieler so, dass es möglichst lustig oder verrückt aussieht. Diejenigen, die die Augen verbunden haben, bekommen davon nichts mit. Allerdings darf der „blinde Bildhauer“ das „verrückte Modell“ mit den Händen abtasten.

Wichtig ist: Das Modell sollte sich in seiner lustigen Haltung nicht bewegen. Der Bildhauer hingegen versucht, sich tastenderweise möglichst viele Einzelheiten einzuprägen. Sind die Finger gespreizt? Ist der Kopf schief? Was ist mit den Beinen? Nach der Tastaktion führen die Mitspieler den Bildhauer zu dem anderen Spieler, der ebenfalls eine Augenbinde trägt. Dieser sollte sich möglichst locker hinstellen und sich vom „blinden Bildhauer“ zeigen lassen, wie er Arme, Hände und andere Körperteile ausrichten soll. Auch interessant:Spiel des Jahres: Die sechs Nominierten im Kurz-Check

Wenn der Bildhauer glaubt, dass die Statue die genau gleiche Haltung wie das Modell hat, entscheidet die Mehrheit, wie gut der Bildhauer „gearbeitet“ hat. Danach werden die Rollen getauscht.

Ab ins Loch – Murmelspiel

Das braucht’s: Murmeln.

So wird’s gemacht: Alle Beteiligten buddeln gemeinsam ein Loch in die Erde und stellen sich in zwei bis drei Meter Entfernung auf. Von dort aus versuchen sie so viele Murmeln wie möglich in das Loch zu werfen. Wer am meisten Murmeln ins Loch trifft, hat gewonnen. Auch Weitwurf-Wettbewerbe machen mit Murmeln Spaß. Wer keine Murmeln zur Hand hat, kann auch Erbsen nehmen. Weitere Idee: Eine leere Flasche aufstellen und versuchen, aus einer niedrigen Höhe oberhalb der Flasche die Erbse in die Flasche fallen zu lassen.

Himmel und Hölle – Hüpfspiel

Das braucht’s: Straßenkreide, einen kleinen Stein.

So wird’s gemacht: Zunächst muss ein Spielfeld aufgezeichnet werden. Dabei gibt es unterschiedliche Varianten. Am besten ist es, mit einem viereckigen Feld „1“ oder einem Kasten „Erde“ zu beginnen. Daran malen die Spieler in gerader Linie weitere Felder und nummerieren sie durch. In das vorletzte Feld schreiben sie „Hölle“ und das oberste Feld nennen sie „Himmel“. Auch interessant:Spiele-Erfinder Reiner Knizia verrät, wie er arbeitet

Wer beginnt, wirft einen Stein in das „Erde“-Feld. Dann muss diese Person auf einem Bein in die Felder hüpfen, wobei das Feld, in dem der Stein liegt, übersprungen werden muss – ebenso wie das „Hölle“-Feld. Da es unterschiedliche Varianten gibt, ist es ratsam, sich vorher abzusprechen, welche Felder mit zwei Beinen besprungen werden dürfen. So oder so geht es vom „Himmel“ wieder zurück zur „Erde“, wobei die Person im Feld vor dem Stein diesen wieder aufsammeln muss.

Anschließend darf sie den Stein in das nächsthöhere Feld werfen. Gelingt ihr dies, geht das Gehopse erneut los, und zwar so lange, bis beim Werfen oder Springen etwas schiefgeht. Verfehlt man etwa ein Feld mit dem Stein oder verliert man das Gleichgewicht, ist der nächste Spieler dran. Wer schafft es zuerst mit dem Stein ins „Himmel“-Feld? Lesen Sie auch:Darum sind Team-Spiele ideal gegen die Corona-Isolation

Kirschenessen – Wurfspiel

Das braucht’s: Einen Ball.

So wird’s gemacht: Prima ist es, wenn mehrere Personen mitmachen. Mindestens sollte man zu zweit sein. Die Mitmachenden stellen sich entweder gegenüber oder im Kreis auf. Nun gilt es abzusprechen, ob man sich den Ball wahllos oder reihum zuwerfen will. Dann geht es los: Die Personen werfen sich den Ball zu. Wer ihn fallen lässt, hat „Kirschen gegessen“. Wer ihn das zweite Mal nicht fängt, hat „Wasser getrunken“, dann „Bauchweh bekommen“ und schließlich wird man „ins Krankenhaus gebracht“, was so viel bedeutet, dass dieser Spieler aus der aktuellen Runde ausscheidet. Wer zum Schluss übrig bleibt, hat gewonnen. Das Ganze geht übrigens auch in der Variante, dass man beim ersten Fehler „verliebt“ ist, beim zweiten Fehler ist man „verlobt“, dann „verheiratet“ und schließlich „geschieden“.

Dieser Artikel erschien zuerst auf abendblatt.de