Berlin. Bei brütender Hitze scheint der Kauf einer Klimaanlage verlockend. Doch die Geräte verbrauchen viel Strom, wie ein Testbericht zeigt.

Bei 36 Grad im Schatten denken immer mehr Menschen in Deutschland an die Möglichkeit einer Klimaanlage. Wer den Gedanken in die Tat umsetzen will, sollte die Raumgröße und den Strompreis bedenken. Das raten die Portale verivox.de und testberichte.de, die gemeinsam 182 Klimageräte getestet haben. "Je kleiner der Raum, desto mehr kann nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch bei den Stromkosten gespart werden", heißt es im Testbericht.

Ein mobiles Klimagerät lohnt sich demnach nur bei kleinen Räumen oder wenn der Einbau eines festen Gerätes nicht gestattet ist. Wer sich für eine mobile Klimaanlage entscheidet, sollte ein möglichst kleines Zimmer zur Kühlkammer erklären. Die Geräte an sich sind laut Bericht zwar relativ günstig, fressen aber viel Strom und verursachen dadurch hohe Kosten.

Klimaanlagen kosten viel Strom

Eine mobile Klimaanlage für einen Raum zwischen 15 und 30 Quadratmeter sorgt demnach für Stromkosten von 90 Euro im Jahr. Wer bis zu 75 Quadratmeter kühlen will, muss bereits mit 170 Euro rechnen. Ein kleines Gerät (bis 30 Quadratmeter) kostet durchschnittlich 332 Euro in der Anschaffung. Das größte für bis zu 75 Quadratmeter 778 Euro.

Die fest eingebaute Alternative (Split-Geräte) kostet laut Verivox oft über 2000 Euro. Die sind dafür effizienter und schneller als ein mobiles Gerät. Dafür braucht es wiederum keine baulichen Veränderung und die mobilen Geräte nutzen ein vergleichsweise umweltfreundliches Kühlmittel. Denn statt R32 kommt immer häufiger Propan (R290) zum Einsatz. Beide Varianten haben also Vor- und Nachteile.

Gibt es Alternativen zur Klimaanlage?

Energielabels sollten bei der Entscheidung keine große Rolle spielen, da für Klimageräte noch nicht das neue Energielabel aus dem März 2021 gilt. Fast alle getesteten Geräte waren laut Verivox mit der Klasse A gekennzeichnet und daher kaum zu unterscheiden.

Überprüfen sollten Verbraucher, ob es Alternativen zu Klimageräten gibt, riet Verivox. Den besten Schutz vor der Sommerhitze böten Außenjalousien und Rollläden – tagsüber geschlossen, könnten sie einen Großteil der Sonneneinstrahlung abhalten. Wer diese Möglichkeit nicht habe, könne auf Sonnenschutzfolien zurückgreifen, die innen an den Fenstern angebracht werden. Ventilatoren könnten zwar nicht abkühlen, doch die Luftbewegung sorge "für ein erträglicheres Gefühl". (dpa/AFP/küp)