Berlin. Häufig verkommt Weihnachten zum reinen Konsum-Wahnsinn. Doch es gibt Geschenke, mit denen man Freude macht und gleichzeitig Gutes tut.

Weihnachten rückt schon wieder bedrohlich nahe - zumindest aus Sicht derjenigen, die noch keine Geschenke haben. Geschweige denn, gute Ideen. Besonders schwierig wird es, wenn der zu Beschenkende eigentlich schon alles hat. Und überhaupt – irgendwie ist es doch ziemlich schlimm und fühlt sich nicht richtig an, dass das Weihnachtsfest zum reinen Konsum-Event verkümmert.

Doch es gibt Alternativen, die den weihnachtlichen Geschenke-Wahnsinn umgehen und ganz nebenbei auch noch Gutes tun. Hier sind sechs Ideen, mit denen man seine Lieben unterm Weihnachtsbaum überraschen kann:

1.) Sinnvoll schenken mit Plan International

Ein Lama zur Wollgewinnung, mobile Hebammen, Obstbäume zur Wiederaufforstung oder Mädchen-Waschräume an Schulen? Mit dem Projekt „Sinnvoll schenken“ der Kinderhilfsorganisation Plan International verschenkt man Hoffnung – und doppelt Freude. Das Lama landet nämlich in Bolivien, die Hebammen in Laos, die Obstbäume auf den Philippinen und die Waschräume für Mädchen braucht es an Schulen in Ruanda.

Unterm heimischen Tannenbaum darf sich der Beschenkte über ein Geschenkzertifikat freuen. Die sinnvollen Geschenke von Plan International starten schon ab 10 Euro.

2.) Kühlschrankmagnet von Oxfam unverpackt

Kühlschrankmagneten gibt es meist als Urlaubssouvenir oder als Werbegeschenk – und von Oxfam unverpackt auch als „einZiegartiges“ (Weihnachts-)Geschenk. Die „einZiegartigen“ Geschenke funktionieren so ähnlich wie das Projekt „Sinnvoll schenken“ von Plan. Zur Auswahl stehen etwa Ziege, Entenfamilie oder Kalb, aber auch eine sichere Geburt, ein Brunnen, Schulbücher oder Trinkwasser für 50 Familien.

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Der Beschenkte erhält eine gedruckte Karte mit Kühlschrankmagnet, die „einZiegartigen“ Geschenke landen dort, wo sie benötigt werden, bei Menschen in Tausenden Kilometern Entfernung. Geschenke gibt es ab 10 Euro.

3.) „Suppen für Syrien“: Rezepte, die von innen wärmen

Ein Kochbuch mit Suppenrezepten als Weihnachtsgeschenk klingt zunächst ziemlich banal. Doch „Suppen für Syrien – 80 Lieblingsrezepte aus aller Welt“ ist nicht irgendein Kochbuch, sondern ein Buch, das Gutes tut. Denn 100 Prozent des Erlöses gehen an die Flüchtlingshilfe-Organisation Schams e. V., ein Verein, der Projekte für syrische Kinder und Jugendliche in der Türkei und im Libanon fördert.

Autor Rafik Schami schrieb das Vorwort zu „Suppen für Syrien“ und ging zugunsten des Projekts auf Benefizlesetour.
Autor Rafik Schami schrieb das Vorwort zu „Suppen für Syrien“ und ging zugunsten des Projekts auf Benefizlesetour. © imago/VIADATA | Holger John

Deutsche und internationale Starköche haben für „Suppen für Syrien“ ihre liebsten Suppenrezepte verraten. Das Vorwort hat der bekannte deutsch-syrische Autor Rafik Schami geschrieben. Die libanesische Kochbuchautorin und Fotografin Barbara Abdeni Massaad zeigt in einem Kapitel zudem Fotos von Flüchtlingen, die sie in einem Camp in der Bekaa-Ebene im Libanon porträtiert hat. Eine Kostprobe aus „Suppen für Syrien“ finden Sie hier.

4.) Zeit statt Zeug

Das kostbarste Geschenk für jemanden, der alles hat: Zeit. Denn kaum jemand hat genug Zeit. Sie scheint uns schier davonzulaufen. Und wertvolle Zeit gemeinsam zu verbringen, ist doch am schönsten.

Statt eines Stofftiers bekommt das Patenkind einen Zoobesuch. Die beste Freundin braucht kein neues Parfüm, viel schöner ist es, gemeinsam Waldluft bei einem Winterwald-Spaziergang zu atmen. Und statt dem Liebsten das neue Buch einfach unter den Tannenbaum zu legen, bekommt er in diesem Jahr Vorlesestunden geschenkt.

Eine schöne Idee für ein „Zeit statt Zeug“-Geschenk: eine Vorlesestunde statt eines Buchs.
Eine schöne Idee für ein „Zeit statt Zeug“-Geschenk: eine Vorlesestunde statt eines Buchs. © Getty Images/iStockphoto | mediaphotos

Diese und andere Ideen sind auf der Internetseite zeit-statt-zeug.de gesammelt. „Zeit statt Zeug“ ist von der Kreativagentur Scholz & Volkmer als Umwelt-Projekt ins Leben gerufen worden. Es soll Ideen liefern, mit denen Konsum und Ressourcenverbrauch eingeschränkt werden können. Wer Zeit statt Zeug verschenken will, kann auf der Website direkt einen digitalen Gutschein gestalten, einen Termin für die gemeinsame Aktion auswählen und den Gutschein per E-Mail versenden.

5.) Wandbilder für den guten Zweck

Fotokunst und Illustrationen als hochwertige Wandbilder machen sich nicht nur an der Wand, sondern auch als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum ziemlich gut. Die Motive bei Photocircle werden unter dem Motto „Kunst für eine bessere Welt“ verkauft. Mit jedem Bild, das auf der Internetseite bestellt wird, unterstützt der Käufer ein soziales Projekt weltweit.

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Wasserfilter für Guatemala, Hilfe für Opfer von Kindesmisshandlung in Argentinien, bienenfreundliche Kräuterbeete in Frankfurt am Main – der Kunstkäufer hat sogar Einfluss darauf, welches Projekt er mit bis zu 50 Prozent des Erlöses unterstützen will. Auch der Projektstatus der aktuellen Hilfsprojekte lässt sich auf der Seite einsehen, das heißt, es ist erkennbar, zu wie viel Prozent das jeweilige Projektziel bereits finanziert ist.

In der Regel werden Projekte in der Region unterstützt, in der das Bild entstanden ist. „So geben wir den Menschen und Ländern etwas zurück, die unsere Bilder zu etwas Einzigartigem machen“, heißt es auf der Seite von Photocircle. Sowohl Photocircle als auch die Künstler selbst verzichten zugunsten der humanitären Projekte auf einen Teil ihres Gewinnes.

6.) Charity-Shopping beim Online-Kauf

Wer schon eine Idee für ein Geschenk hat und trotzdem Gutes tun will, braucht sich nicht unbedingt von seinem ursprünglichen Einfall verabschieden. Viele Online-Shops – von A wie Amazon über Karstadt, Lidl, ToysRus bis hin zu Z wie Zalando – kooperieren mit sogenannten Charity-Shopping-Anbietern.

Das Prinzip ist überall gleich: Der Geschenke-Käufer kauft wie gewohnt in einem Online-Shop seiner Wahl, spendet mit seinem Einkauf aber gleichzeitig eine gewisse Provision an Hilfsprojekte, die mit dem jeweiligen Charity-Shopping-Anbieter kooperieren. Dafür ist der Umweg über das jeweilige Charity-Shopping-Portal nötig, beispielsweise „Clicks4Charity“, „Helfen kostet nix“ oder „Boost“.

Von dort wird der Käufer in den Online-Shop seiner Wahl weitergeleitet, die Vermittlungsprovision fließt der Hilfsorganisation zu. Bei einigen Anbietern kann der Kunde sogar selbst die Hilfsorganisation auswählen, die er mit seinem Kauf unterstützten möchte. Übrigens: Das Charity-Shopping ist natürlich nicht auf Weihnachtseinkäufe beschränkt, sondern kann bei allen Online-Einkäufen genutzt werden.