Frankfurt/Main.

Projektleiter Jochen Drees sieht die Arbeit der Videoassistenten in der Bundesliga-Hinrunde "positiver als in den Medien und der Öffentlichkeit oftmals dargestellt".

Dies sagte der ehemalige Fifa-Schiedsrichter vor dem Auftakt der Rückrunde am Wochenende der Deutschen Presse-Agentur. Der Verantwortliche für den Videobeweis beim Deutschen Fußball-Bund betonte aber auch, dass es in zwei Bereichen Verbesserungsbedarf gebe.

"Allerdings müssen wir in der Identifizierung und Festlegung der vorhandenen und grundsätzlich hohen Eingriffsschwellen der Video-Assistenten besser werden", sagte Drees. "Zudem müssen wir an der Optimierung der Überprüfungsgeschwindigkeit arbeiten, ohne die notwendige Sorgfaltspflicht des Video-Assistenten und Entscheidungssicherheit des Schiedsrichters auf dem Platz zu gefährden."

Im Profifußball herrscht weiterhin Unsicherheit, wann der Video Assistant Referee (VAR) eingreift - und wann nicht. Zudem dauert es immer wieder zu lange, bis die Überprüfung einer strittigen Situation abgeschlossen ist.

Drees und die Spitzenschiedsrichter wollen weiterhin konsequent an einer Veränderung des öffentlichen Bewusstseins und der Erwartungshaltung arbeiten. "Der Video-Assistent ist grundsätzlich nur für die Verhinderung von klaren, offensichtlichen Fehlentscheidungen verantwortlich und ist nicht dafür da, die bessere Entscheidung zu treffen. So wurde die Einführung des Video-Assistenten auch durch die Vereine der Bundesligen beschlossen", erklärte der 49-Jährige.

Die Zusammenarbeit zwischen den Videoassistenten-Teams und den Schiedsrichtern war auch während des Winter-Trainingslagers der deutschen Spitzenreferees in Portugal ein Schwerpunkt. "Durch ein tägliches Simulator-Training, bei dem komplexe Szenen bearbeitet werden mussten, haben wir die Kommunikations- und Arbeitsprozesse (...) intensiv behandelt", sagte Drees.