Barcelona.

Nico Hülkenberg muss beim Formel-1-Team Racing Point wieder für Stammpilot Sergio Perez Platz machen. Der 30 Jahre alte Mexikaner hatte zuletzt zwei Rennen wegen positiver Corona-Tests aussetzen müssen.

Die jüngste Stichprobe auf das Virus fiel negativ aus, Perez darf beim Großen Preis von Spanien starten. "Ich bin sehr glücklich, zurück beim Team zu sein. Es waren harte Tage", sagte Perez bei der Pressekonferenz zum sechsten Saisonrennen. Er habe sich ein, zwei Tage sehr müde gefühlt, ansonsten aber keine gravierenden Symptome gehabt. Perez verbrachte zehn Tage in einem Appartement im englischen Milton Keynes und hielt sich dort fit. Sich die Rennen anzuschauen anstatt mitzufahren, sei langweilig gewesen, meinte der Mexikaner.

Für Hülkenberg endet damit nach zwei sehr unterschiedlich verlaufenen Grand Prix' das Kurz-Comeback für das Team Racing Point. Der gebürtige Emmericher, der am Mittwoch kommender Woche 33 Jahre alt wird, hatte beim ersten von zwei Rennen in Silverstone wegen eines Defekts am Rennwagen nicht antreten können. Am vergangenen Sonntag schaffte er es nach dem sensationellen dritten Rang in der Qualifikation im Rennen auf den siebten Rang.

Danach hatte er angekündigt, im Simulator bereits für den Großen Preis von Spanien am kommenden Wochenende üben zu wollen und nach einem Abstecher in die monegassische Wahlheimat zum Circuit de Catalunya-Barcelona reisen zu wollen. "Dann warten wir auf frohe Kunde oder das Ende", hatte Hülkenberg gesagt.

Nach seinem zweiten Einsatz für Racing Point hatte sich auch Formel-1-Direktor Ross Brawn für Hülkenberg stark gemacht, der Ende der vergangenen Saison bei Renault keinen neuen Vertrag bekommen hatte und auch woanders nicht untergekommen war. Er wünsche Hülkenberg einen festen Platz in der Formel 1, betonte Brawn. 178 Grand Prix hat der deutsche Pilot mittlerweile bestritten. Auf das Podest kam er dabei allerdings noch nie. Ein Rekord.

Indes gibt sich Perez trotz der anhaltenden Spekulationen um einen möglichen Wechsel von Sebastian Vettel zum künftigen Team Aston Martin weiter gelassen. Angesprochen auf die Gerüchte, meinte Perez: "Es gibt nichts, das ich tun kann. Was ich vom Team höre, ist, dass sie weitermachen wollen. Meine Position mit dem Team sieht ziemlich sicher aus."

Perez hat einen Vertrag bis Ende kommenden Jahres beim Team, das in dieser Saison noch als Racing Point antritt. Ab 2021 heißt der Rennstall dann Aston Martin. Spekuliert wurde zuletzt auch viel über eine Klausel, die er im Vertrag haben soll, wonach der Rennstall bis Ende Juli die Möglichkeit auf eine Trennung nach dieser Saison gehabt haben soll. Haltbare Aussagen oder Angaben dazu gab und gibt es allerdings nicht. Er könne nichts an den Gerüchten um Vettel machen, sagte Perez. Er geht aber davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie sich erledigt haben. Perez betonte auch, dass er bisher mit keinem anderen Team verhandelt habe.

Seit Wochen wird gemutmaßt, dass Vettel sich dem Team anschließen könnte, das eng mit Mercedes zusammenarbeitet. Der Vertrag des viermaligen Weltmeisters aus Deutschland endet nach dieser Saison und wurde von Ferrari nicht verlängert. Vettel selbst lässt seine Zukunft weiter offen: In Frage kommen ein Weitermachen, eine Pause oder das Karriereende.

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