Berlin. Die Fernzüge der Deutschen Bahn kommen oft zu spät. Im Januar hat sich die Pünktlichkeit im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert.

Die Züge der Deutschen Bahn kamen im Januar wieder pünktlicher ans Ziel. Nach Angaben des Unternehmens fuhren 80,9 Prozent der Fernzüge gemäß ihres Fahrplans. Im Dezember kamen nur drei von vier Zügen planmäßig an.

Der Januar-Wert liegt jedoch leicht unter dem des Vorjahresmonats: Im Januar 2021 lag die Pünktlichkeit der ICE- und IC-Züge bei 83,3 Prozent. Damit ist die Bahn von ihrem selbst gesteckten Pünktlichkeitsziel noch weit entfernt. Danach sollen 85 Prozent der Fernzüge ohne Verspätung unterwegs sein. Wegen der Omikron-Variante des Coronavirus sind aktuell auch noch kürzere Züge unterwegs.

Die schlechteren Werte führt die Bahn auf den ruhigeren Verkehr während des Lockdowns vor einem Jahr sowie auf eine verstärkte Bautätigkeit zurück. „Im Vergleich zum Vorjahr wird deutlich mehr gebaut und sind auch mehr Züge auf dem Schienennetz unterwegs,“ sagte ein Bahn-Sprecher unserer Redaktion. Als Verspätung werden Ankünfte von mehr als sechs Minuten Verzögerung gewertet.

Bahn: Hunderte Baustellen im Streckennetz

Die wichtigsten Gründe für die mangelnde Pünktlichkeit sind Hunderte Baustellen, die für die Sanierung des Netzes eröffnet werden. Auch die Kapazitätsengpässe an den Knotenbahnhöfen und auf manchen Strecken bringen den Fahrplan häufig durcheinander. Mehr zum Thema: Sparen bei der Deutschen Bahn: Welche Bahncard ist die richtige?

Auch in diesem Jahr müssen sich Bahnkunden wieder auf erhebliche Baustellen und Einschränkungen einstellen. Der Konzern will bis Ende 2022 die Rekordsumme von 13,6 Milliarden Euro in das Netz investieren. Das wären 900 Millionen Euro mehr als 2021.

Geplant sei die Erneuerung von 1800 Kilometern Gleisen, 2000 Weichen, 140 Brücken und 800 Bahnhöfen. Dafür würden 4800 zusätzliche Fachkräfte für den Ausbau und die Instandhaltung eingestellt, hatte Bahn-Vorstand Ronald Pofalla am Donnerstag angekündigt. (wom)