Berlin. Mensch, wach auf! Wir können die Vermüllung unserer Meere noch stoppen, wenn wir umdenken und künftig verantwortungsbewusst handeln.

Plastik ist ein nützlicher Stoff. Leicht und beständig ist es fast überall als Verpackung, in der Industrie oder im Haushalt einsetzbar. Doch die Beständigkeit ist zugleich sein größtes Problem: Die Natur kann es nicht abbauen.

Kunststoffe vermag die Natur allenfalls durch Wind und Wellen über Jahrzehnte zu zerkleinern, damit sie als Mikroplastik im Wasser oder Boden landen – und danach in der Nahrungskette Mensch und Tier gefährlich werden. Schon heute sagen Experten voraus, dass 2050 mehr Kunststoffe in den Meeren treiben werden als Fische.

Um dies zu verhindern, müssen wir Menschen endlich aufwachen und mit Plastik verantwortungsvoller umgehen, damit es nicht zum Totengräber unserer Umgebung wird. Dabei sind zwei Strategien wichtig: vermeiden und recyceln.

Kunststoffe: Recycling statt Plastikmüllexport

Die Kostenpflicht und das Verbot mancher Plastiktüte hat zuletzt viele zu neuem Handeln bewegt und tonnenweise Tütenplastik überflüssig gemacht. Ein Stoffbeutel als Begleiter wirkt hier Wunder.

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© Reto Klar | Reto Klar

Kunststoffe lassen sich heute zudem durch Mülltrennung und sortenreine Sammlungen in modernen Anlagen größtenteils wiederaufbereiten, um sie für neue Produkte zu verwenden. Der Ansatz der neuen Bundesumweltministerin Steffi Lemke ist richtig, den Export von Plastikmüll aus Deutschland weitestgehend zu reduzieren – oder ihn allenfalls noch in europäischen Nachbarländern zuzulassen, in denen ähnlich hohe Umweltanforderungen ans Recycling gestellt werden.

Es darf nicht sein, dass wir reichen Industrieländer unseren Wohlstandsmüll sorglos in ärmere Länder verfrachten, wo dieser teilweise illegal im Boden vergraben oder im Meer versenkt wird.

Ein unkontrollierter Export ist egoistisch, unanständig und dumm. Er zerstört ohne Not die Lebensgrundlage in Übersee, obwohl wir hierzulande die Technik hätten, das Material wiederzuverwerten – und dadurch ganz nebenbei noch mit neuen Jobs weiteren Wohlstand schaffen könnten.