Equal-Pay-Day

Ungleich: Frauen verdienen 18 Prozent weniger als Männer

Beate Kranz
| Lesedauer: 2 Minuten
So kriegen Frauen eine Gehaltserhöhung – drei Tipps von der Bundestrainerin

So kriegen Frauen eine Gehaltserhöhung – drei Tipps von der Bundestrainerin

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Berlin.  Frauen werden immer noch schlechter bezahlt als Männer – weil sie öfter in Teilzeit arbeiten oder in schlechter bezahlten Berufen.

Frauen werden in Deutschland immer noch deutlich schlechter bezahlt als Männer. Insgesamt haben Frauen 2020 im Durchschnitt 18 Prozent weniger verdient als Männer. Dies ist ein kleiner Fortschritt gegenüber dem Vorjahr, als die Differenz noch bei 19 Prozent lag.

2020 verdienten Frauen somit durchschnittlich 18,62 Euro brutto in der Stunde – und damit 4,16 Euro weniger als Männer (22,78 Euro). Besonders interessant: In Ostdeutschland liegt der Gehaltsunterschied nur bei 6 Prozent, in Westdeutschland dagegen bei 20 Prozent, berichtet das Statistische Bundesamt im Vorfeld des Equal Pay Day am 10. März.

Ein möglicher Grund für den etwas geringeren Gehaltsunterschied könnte in der Corona-Krise liegen. So waren Männer häufiger in Kurzarbeit als Frauen – und verdienten dadurch eventuell etwas weniger, berichten die Statistiker. Gleichzeitig fließen die Einnahmen der Kurzarbeit nicht in die Berechnungen ein.

Frauen arbeiten öfter in kurz und kümmern sich um die Kinder

Die grundlegenden Hauptursachen für die große Gehaltsdifferenz liegen aber darin, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen mit niedrigeren Tarifen beschäftigt sind und seltener in Führungspositionen vertreten sind. Außerdem arbeiten Frauen öfter in Teilzeit und Minijobs.

So arbeitete fast jede zweite Frau zwischen 20 und 64 Jahren (47 Prozent) Teilzeit. Unter Männern sind dies nur 9 Prozent. Jede dritte Frau gibt an, dass sie vor allem wegen der Kindererziehung und Betreuung von Pflegebedürftigen in Teilzeit tätig ist.

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Je älter die Frauen, desto größer ist die Lohnlücke

Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) steigt die Lohnlücke zwischen Männer und Frauen mit zunehmendem Alter an: So liegt der Abstand bei unter 30-jährigen Männer und Frauen noch bei neun Prozent, bei Beschäftigten über 50 Jahren steigt er auf 28 Prozent an.

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Etwas besser sieht die Situation aus, wenn die Verdienste in ähnlichen Jobs verglichen werden: Dann beträgt der Gehaltsunterschied aber immer noch sechs Prozent - zu Lasten der Frauen. Diese Zahlen werden jedoch nur alle vier Jahre erhoben und stammen aus dem Jahr 2018.

Beim Gender Pay Gap werden die Durchschnittsverdienste aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen verglichen.

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