Berlin. In der vorletzten Blind Audition von „The Voice” wissen die Talente genau, zu welchem Coach sie wollen. Eine davon ist nicht glücklich.

„Wenn man so gute Talente in seinem Team hat, wird man sehr picky”, verkündete Shirin David am Anfang der neunten Folge von „The Voice of Germany“ noch sehr selbstbewusst. Doch der vermeintliche Vorteil könnte für die Sängerin kurz vor den ersten Battles zum Verhängnis werden. Denn der Druck auf die Coaches steigt, und während sich die Kaulitz-Brüder, Giovanni Zarrella und Ronan Keating bereits auf der Zielgeraden befinden – sprich: sie ihre Teams fleißig mit Talenten füllen, um jeden der 18 freien Plätze zu besetzen –, zählte Davids Team in den vorletzten Blind Auditions nur 14 Talente.

Weniger Talente im Team Shirin

Die Pechsträhne der Rapperin haben auch schon ihre Konkurrenten bemerkt. Shirin sei am Anfang sehr stark gewesen und habe ein Talent nach dem anderen in ihr Team locken können, erklärte Giovanni Zarrella. Im Laufe der Show habe er sich allerdings gewundert, wie viele starke Talente sie gehen ließ. „Sie hat irgendwann nur noch für ihre Favoriten gebuzzert”, erklärte Bill Kaulitz – doch die hätten sich eben oftmals auch für eins der anderen Teams entschieden. Fast keiner wollte zu Shirin.

Auch nicht die 40-jährige Anna Vichery, die mit ihrer außergewöhnlichen Operettennummer aus dem Musical „My Fair Lady“ einen Viererbuzzer holte. „Du bist eine Entertainerin”, bestätigte ihr Shirin direkt. „Du warst on und hast uns wahnsinnig überrascht. Das wollen wir hier bei ,The Voice‘ haben.” Am Ende überzeugte Anna allerdings die schnelle Reaktion von Giovanni Zarrella, der sich bereits nach wenigen Sekunden für sie umgedreht hatte.

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Auch um Oskar Jelitto in ihr Team zu holen, gab die Rapperin alles. Der 17-Jährige aus Berlin stand noch nie auf einer großen Bühne. Nervosität suchte man bei ihm allerdings vergeblich. Stattdessen zeigte seine gefühlvolle Interpretation des Rick-Astley-Songs „Never Gonna Give You Up“ die Besonderheiten seiner Stimmfarbe. „Immer wenn ich hier vorne stehe, bin ich sehr aufgeregt. Du hast einen so schönen Ton in deiner Stimme“, erklärte Shirin. Als zweiter Coach hatte sich Ronan Keating umgedreht, der in Oskar einen Rohdiamanten sah.

Shirins Pech: Auf die Nachfrage, wer denn Oskars musikalisches Vorbild sei, antwortete dieser, ohne zu zögern: Ronan Keating. „Ich glaube, die Wahl ist schon getroffen“, murrte Shirin enttäuscht – und sollte recht behalten.

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Shirin Davids harter Kampf bei der Talentauswahl

Doch trotz ihrer misslichen Lage machte die Rapperin weiterhin den gleichen Fehler. „Ich war zu zögerlich, und jetzt fucke ich mich ab”, ärgerte sie sich, nachdem sie sich wieder nicht für ein Talent umgedreht hatte. Dabei hatte ihr die Performance von Anna Ebner, die sich selbst am Klavier begleitet hatte, offensichtlich gefallen. Überzeugter von dem Talent war Ronan Keating. „Ich glaube, wir könnten hier die Gewinnerin von ,The Voice‘ sehen”, sagte er begeistert.

Ein großes Kompliment, von dem auch die Sängerin etwas überfordert wirkte. Als sie sich für ein Team entscheiden musste, gestand sie: „Ich habe nicht darüber nachgedacht, weil ich dachte, keiner dreht sich um.” Doch auch dieses Mal gewann Ronan Keating.

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Blockade beim Vierer-Buzzer um Kimmy June

Besonders ärgerlich für Shirin: Bei einem weiteren Viererbuzzer des Abends, der niederländischen Country-Sängerin Kimmy June, wurde sie von Team Kaulitz geblockt. Das bedeutet, auch wenn sie Interesse an dem Talent hätte, ist sie raus. „Als allererstes Mal hoffe ich, dass du kein Shirin-David-Fan bist”, feixte Tom Kaulitz schadenfroh. Tatsächlich war die Sängerin enttäuscht, dass sie Shirin David nicht mehr wählen konnte.

Die anderen Coaches lieferten sich ohne Shirin ein erbittertes Battle um Kimmy June. Am Ende konnte Ronan Keating sie mit seinen Country-Erfahrungen überzeugen. Immerhin habe er bereits Hits für die amerikanische Country-Band Brooks & Dunn geschrieben und ein Duett mit Shania Twain aufgenommen. Kimmy ist damit das letzte von 18 Talenten im Team Ronan. „Ich bin voll”, freute sich der Sänger siegessicher.

Davon ist Shirin David am Ende der vorletzten Blind Auditions noch weit entfernt. Wird sie es das nächste Mal schaffen, vier Sänger:innen in ihr Team zu holen? Oder muss sie mit weniger Talenten in die Battles einziehen? „Man will natürlich auf keinen Fall die Situation, die Shirin jetzt hat: zu wenig Leute für sein Team”, machte auch Bill Kaulitz es noch mal deutlich. „Ich mache mir Sorgen um sie“, ergänzte sein Zwillingsbruder Tom.