Erfurt. Erfurt. Der Gründungsgeschäftsführer unserer Zeitungsgruppe ist 72-jährig gestorben. Wilfried Goosmann war stolz auf die Medienvielfalt in Thüringen.

Er war ein Gewächs des Ruhrgebietes, dessen Bewohner eher als herb gelten denn als ausgelassen. Und doch werden viele Menschen Wilfried Goosmann als Einen in Erinnerung behalten, der als Karnevalist in Thüringen den Frohsinn steigerte.

Und nicht nur das: Der Name Goosmann, von 1990 bis zu seinem Ruhestand im Oktober 2008 Geschäftsführer der Zeitungsgruppe (heute: Mediengruppe) Thüringen, war aus dem gesellschaftlichen Leben nicht wegzudenken. Er setzte sich für den Erfurter Zoopark und den Sport ein, war Vorsitzender des Vereins der Egapark-Freunde, engagierte sich im Lions-Club ebenso wie für die Domstufen-Festspiele und die Heichelheimer Kartoffel.

Vor allem aber war Wilfried Goosmann leidenschaftlicher Verfechter einer unabhängigen Presse. Als ihm der damalige Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) im März 2008 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse überreichte, würdigte er in erster Linie Goosmanns ehrenamtliches Engagement für die Stadt Erfurt und das Land Thüringen. Goosmann sagte in seiner Dankesrede, zu den weni­gen Dingen, auf die er wirklich stolz sei, zähle, dass es unabhängige Zeitungen und eine Me­dienvielfalt in Thüringen gebe.

Goosmann kam bereits kurz nach der friedlichen Revolution im Auftrag der Essener WAZ-Gruppe nach Thüringen und bereitete hier die Gründung einer Zeitungsgruppe vor, zu der heute die Thüringer Allgemeine, die Thüringische Landeszeitung und Ostthüringer Zeitung gehören.

Am 6. Juni 1990 gehörte er zu den Gründungsgeschäftsführern der neuen Zeitungsgruppe.

Auch nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand im Oktober 2008 blieb er in Thüringen gesellschaftlich aktiv, so lange es seine Gesundheit erlaubte.

Am vergangenen Freitag – einen Tag nach seinem 72. Geburtstag – erlag Wilfried Goosmann einem Krebsleiden.