Marius Koity über einen Unternehmer, der sich mal nicht über schwache Schulabgänger beschwert.

Unternehmer schimpfen gern über schwache Schulabgänger. Mario Franke, Chef der Electrotechnical Solutions GmbH aus Pößneck-Ost, ist da anders. Am Beispiel der Jungs, die er über Wochen beobachtet und samstagnachmittags zum Feierabend kaum herausbekommen habe aus der Firma, vermutet er, dass Regelschüler und Gymnasiasten oft in ihren Begabungen unterfordert seien. Schwache schulische Leistungen sind demnach nicht immer eine individuelle Frage, vielmehr hält das Bildungssystem nicht Schritt mit der Entwicklung der Gesellschaft, welcher es dienen soll.

Das hört man ständig, aber meist nur hinter vorgehaltener Hand – man will es sich ja nicht verscherzen mit den Lehrern seiner Kinder, schon gar nicht mit den Parteien der gerade führenden Bildungspolitiker. Mario Franke glaubt indes eher daran, dass Chancen wie auch Schwierigkeiten klar angesprochen werden müssen, wenn man wirklich an Fortschritt interessiert ist, und er geht auch in der Migrantenintegration seinen eigenen unvoreingenommenen Weg. Auf alle Fälle muss er recht viel richtig machen, denn seine Firma platzt aus allen Nähten – eine Erweiterung steht an. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen – möge dem Betrieb das not­wendige Quäntchen Glück vergönnt sein, das er verdient.

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