Erfurt. Die Forschungsgruppe Wahlen sieht CDU gestärkt. Infratest bestätigt hingegen Linke-Vorsprung.

Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober hat die CDU in einer Umfrage zugelegt – und den Abstand zur führenden Linken deutlich verkürzt. Die AfD sank auf Platz 3 zurück.

In einer Projektion der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF liegen die Linke mit 27 Prozent und die CDU mit 26 Prozent wieder nah beieinander, während die AfD mit 20 Prozent abfällt. Die Sozialdemokraten kommen auf 9 Prozent, die Grünen auf 8 und die FDP auf 5 Prozent.

Allerdings widerspricht diese Befragung teilweise einer ebenfalls gestern veröffentlichten Erhebung von infratest-dimap im Auftrag der ARD. Hier liegt die Linke mit 29 Prozent weiterhin deutlich vor CDU und AfD mit jeweils 24 Prozent. Die SPD käme auf 8 Prozent, die Grünen steht bei 7 Prozent. Die FDP würde es hier mit 4 Prozent nicht zurück in den Landtag schaffen. Da die Stimmen für die sonstigen Parteien, die es nicht in den Landtag schafften, bei der Sitzverteilung abzuziehen sind, könnten gemäß der ZDF-Umfrage die gemeinsamen 48 Prozent von CDU, SPD, Grünen und FDP für eine knappe Mehrheit reichen. Die bisherige rot-rot-grüne Koalition verfehlt hingegen mit 44 Prozent eine Mehrheit. Die ARD wiederum sieht weder eine Mehrheit für eine Linke- noch eine CDU-geführte Regierung.

Grund für den Mangel an Optionen: Alle Parteien haben eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen. Zudem wollen CDU und FDP keinesfalls mit der Linken zusammenarbeiten.

Laut der ARD-Umfrage finden es 68 Prozent richtig, dass die CDU eine Regierungszusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen hat. Bei den Anhängern der AfD liegt dieser Wert allerdings nur bei 7 Prozent, von den Wählern der anderen Parteien stimmen dieser Abgrenzung um die 90 Prozent zu.

Die Forschungsgruppe Wahlen stellte auch die theoretische Direktwahlfrage. So würden sich bei einem Duell von Ministerpräsident Bodo Ramelow mit CDU-Oppositionsführer Mohring 50 Prozent für den Amtsinhaber aussprechen – und 31 Prozent für den Herausforderer. In einer anderen Abfrage liegt Ramelow gegenüber dem AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke mit 76 Prozent zu 6 Prozent deutlich klarer vorne. Zumindest ein Wert dürfte die CDU als Stärkung empfinden. So bevorzugen 44 Prozent grundsätzlich eine CDU-geführte Landesregierung und 42 Prozent eine Koalition unter Führung der Linken. Wenn allerdings konkret nach Koalitionen gefragt wird, finden 42 Prozent eine Fortsetzung von Rot-Rot-Grün gut – während nur 36 Prozent ein sogenanntes Kenia-Bündnis von CDU, SPD und Grünen präferieren.

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