Kyffhäuserkreis. Wegen der Hochwasserlage hat man sich dazu entschlossen, das Wasser der Talsperre Kelbra abzulassen. In den Anrainerorten steigt damit die Überflutungsgefahr.

Die verschärfte Hochwassersituation rund um den Stausee Kelbra hat sich in den zurückliegenden Stunden noch einmal dramatisch zugespitzt. Der Campingplatz am Stausee steht Meldungen zufolge bereits teilweise unter Wasser. An der Helme, durch die Wasser aus der Talsperre abfließt, wurde am Pegel Bennungen inzwischen Warnstufe 4 erreicht.

Der Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) gab am Dienstagnachmittag eine offizielle Warnung für die Orte entlang der Helme heraus. Dazu gehören im Kyffhäuserkreis Heygendorf und Kalbsrieth, wo der Fluss in die Unstrut mündet.

Maximale Aufnahmekapazität der Talsperre Kelbra erreicht

Grund ist die sich immer weiter verschärfende Hochwasserlage. Weil die maximale Aufnahmekapazität der Talsperre Kelbra erreicht sei, soll der Stausee in den nächsten Minuten (zwischen 17 und 18 Uhr) abgelassen werden und damit eine größere Wassermenge an die Helme abgeben, hieß es am Dienstagabend aus dem Landratsamt in Sondershausen. Dies bedeute für die Anrainerorte „eine besonders kritische Situation“, wie der Leiter der Sondershäuser Kreisverwaltung, Heinz-Ulrich Thiele, warnte.

Es drohten Überschwemmungen in den Ortschaften entlang der Helme in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zuständig sei das Land Sachsen-Anhalt. Dieses werde zum Schutz der Bevölkerung offizielle Meldungen über die Warnapps absetzen. Gewarnt wird ausdrücklich vor dem Aufenthalt in Ufernähe und an den Talsperren. Bei Überschwemmungsgefahr sollten Bürger weder Keller noch Tiefgaragen betreten. Abflüsse und Schächte müssten freigehalten werden. Zudem wird davor gewarnt, an Gewässer zu gehen, die Hochwasser führen; Flutwellen könnten überraschend das Ufer einbrechen lassen.