Shkodra. Thomas Brdaric ist nicht mehr Trainer bei KF Vllaznia Shkodra. „Das muss ich erst mal verarbeiten“, sagte der 47-Jährige.

Er führte einen kriselnden Traditionsverein in die Europacup-Qualifikation, wurde überraschend Pokalsieger und als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet. Dennoch ist seit Montagabend für Thomas Brdaric Schluss in Albanien. Nach der 1:2-Niederlage gegen Spitzenreiter KF Tirana entband ihn sein Verein KF Vllaznia Shkodra von seinen Aufgaben. Der frühere Trainer des FC Rot-Weiß Erfurt war seit August 2020 in der nordalbanischen Stadt tätig.

Für ihn kam die Trennung völlig unerwartet. Zwar konnte sein Team von den jüngsten fünf Spielen nur eines gewinnen, doch die Chancen auf das von Vllaznia avisierte internationale Geschäft waren weiterhin intakt: Drei Punkte liegt der Tabellenvierte hinter dem Relegationsplatz für den Europacup zurück.

„Es gibt im Fußball Entscheidungen, die man nicht immer nachvollziehen kann. Ich muss das jetzt erstmal verarbeiten und dann weitersehen“, sagte Brdaric der dpa. „Wenn man eine Mannschaft praktisch aus dem Nichts in die europäische Qualifikation bringt, dann macht einen das schon stolz“, hatte der 47-Jährige im Dezember gesagt.

In 77 Spielen für den Erstligisten kam er auf einen Punkteschnitt von 1,79 – eine bessere Quote als in den fast anderthalb Jahren bei Rot-Weiß (1,55). In Erfurt musste Brdaric im November 2019 gehen.