Freiburg. Mit dem 2:0 in Freiburg sammelt der SC Paderborn enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf. Trotzdem gibt es für Paderborns Trainer Baumgart am Ende auch Anlass zu Ärger.

So richtig glücklich sah auch Steffen Baumgart nicht aus. Trotz des 2:0-Siegs seines SC Paderborn beim SC Freiburg verzog der Trainer keine Miene.

Neben ihm saß sein ebenfalls sehr ernst aussehender Kollege Christian Streich, der sich über die verdiente Niederlage seiner Mannschaft ärgerte. Baumgart dagegen regte sich nach den enorm wichtigen Punkten im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga über die Schiedsrichter im Allgemeinen auf. Auslöser war eine Gelbe Karte gegen ihn in der 79. Minute im Schwarzwaldstadion.

"Ich werde allen versprechen, dass ich nicht die Schnauze halte, wenn ich das Gefühl habe, es war ein Fehlverhalten der Schiedsrichter. Dann werde ich was dazu sagen", kündigte der 48-Jährige am Samstagabend an. "Viel schlimmer ist, dass immer gleich dieses Wort Respekt kommt. Ich habe vor jedem Schiedsrichter Respekt, ich erwarte es aber von beiden Seiten." Er entschuldige sich, falls er respektlos gewesen sei. Aber warum er von Referee Christian Dingert überhaupt Gelb gesehen hatte, wusste er nicht so genau.

"Ich glaube, es ging um einen Flaschenwurf, weil die Bank sich dann in dem Moment sehr aufgeregt hat", sagte Baumgart. Das sei jetzt seine dritte Gelbe Karte in dieser Saison. Nach der nächsten Verwarnung müsste er ein Spiel pausieren. Trotz allem durfte der Coach sich auch über enorm wichtige drei Punkte im Abstiegskampf freuen, wodurch die Ostwestfalen zumindest für eine Nacht den letzten Tabellenplatz verließen.

"Wir haben verdient verloren, weil wir nicht gut genug waren", gab Streich zu. Christopher Antwi-Adjei (48. Minute) und Abdelhamid Sabiri (85.) per Foulelfmeter hatten vor 23.500 Zuschauern im Schwarzwaldstadion für den Erfolg gesorgt, obwohl Paderborns Jamilu Collins bereits in der 59. Minute mit Gelb-Rot vom Platz geschickt worden war. Auch das Comeback des lange verletzten Nationalspielers Luca Waldschmidt in der 72. Minute half Freiburg nicht.

"Fehler untereinander, Missverständnisse, nicht klar genug", lauteten Streichs Gründe für die Pleite. Einen Sieg hätten die Breisgauer nicht verdient gehabt. Fast im gesamten Spiel war Paderborn die aktivere Mannschaft. Den Freiburgern fiel bei eigenem Ballbesitz kaum etwas ein. Gegen kompakt stehende Gäste fand sie nur selten Lücken.

Für ein wenig Unterhaltungswert in einer zähen Partie sorgte zunächst nur Paderborns Klaus Gjasula, der in seinem gerade mal 18. Bundesliga-Spiel nach einem Foul an Kwon (13.) die zehnte Gelbe Karte kassierte. Zuvor hatte das in der Bundesliga-Historie nur der ehemalige Uerdinger Helmut Rahner nach seinen ersten 18 Spielen geschafft.

Im zweiten Durchgang wurde dann immerhin auch das Spiel interessanter. Erst setzte sich Antwi-Adjei nach einem Steilpass im Laufduell gegen Jonathan Schmid durch und schob zur verdienten Führung ein. Zehn Minuten danach kam Collins gegen Höler einen Schritt zu spät und sah Gelb-Rot, was die Freiburger dazu veranlasste, auf den Ausgleich zu drängen. Aber das Aufbäumen kam zu spät. Stattdessen erzielte Sabiri noch das 2:0 per Elfmeter.