Gera. Thüringenliga-Aufsteiger Westvororte stoppt die Eisenberger Eintracht beim 2:1 (1:0)

Das Projekt „Jugend forscht“ zahlt sich bei Westvororte weiter aus. Nun der bisherige Tabellenzweite Eintracht Eisenberg die Heimreise aus Scheubengrobsdorf mit leeren Händen antreten. Dabei war das Durchschnittsalter der Hausherren-Startelf gerade einmal 22 Jahre, wobei die Routiniers Bierbaum und Schneider den Schnitt noch anhoben.

„Das hätte ich nicht gedacht, zumal mit Klammt und Gerold wichtige Kräfte fehlten und sogar Trainer Baumann krank im Bett lag. Dabei war unser Sieg nicht einmal unverdient. Selbst nach der Gelb-Roten Karte haben wir alles reingeworfen, in der einen oder anderen Situation sicherlich auch etwas Glück gehabt“, beurteilte der sportliche Leiter Philipp Schlebe den 2:1-Erfolg überglücklich.

Dagegen fand Eintracht-Kapitän Danny Müller klare Worte. „Wir waren viel zu lethargisch, die geistige Frische war nicht da. Der Gegner hat mit mehr Willen agiert. Die erste Hälfte haben wir total verschlafen, hinten raus alles versucht. Jetzt sind wir drauf und dran, unseren guten Saisonstart fahrlässig zu verspielen und wieder als graue Maus im Tabellenmittelfeld zu versacken“, meinte der 31-Jährige.

Westvororte erwischte den besseren Start. Diallo vergab zweimal, wobei Eintracht-Keeper Lewandrowski einmal glänzend reagierte (7.). Auf der anderen Seite konnte sich auch Bierbaum auszeichnen. Nach einer guten halben Stunde ging der Gastgeber in Führung. Nach einem langen Ball patzte die Eisenberger Abwehr. Gegen Diallo konnte Lewandrowski noch parieren, er war gegen Rehnelts Nachschuss aber machtlos (33.). Im Gegenzug rettete Bierbaum glänzend gegen Stäps (35.).

Sofort nach Wiederbeginn legten die Scheubengrobsdorfer das 2:0 nach. Als Eichberger an der Strafraumgrenze gefoult wurde, verwandelte Richter den 18 m-Freistoß gefühlvoll über die Mauer (49.). Die Partie wurde zunehmend hektischer. Fast jeder Zweikampf und jede Schiedsrichterentscheidung wurden drinnen und draußen lautstark diskutiert, wodurch sich gerade die Eisenberger immer wieder selbst aus dem Rhythmus brachten.

Schneider nach einem Konter (58.) und Rehnelt per Kopf nach einem Richter-Freistoß (62.) fanden in Lewandrowski ihren Meister und verpassten die Entscheidung. Nach Gelb-Rot für Rehnelt wegen wiederholten Foulspiels (69.) bliesen die Schortentaler zur Schlussoffensive. Böhmes Kopfball klärte Bierbaum im großen Stil zur Ecke (77.). Gegen Müllers 1:2-Anschluss aus dem Gewühl war er machtlos (85.). In der vierminütigen Nachspielzeit hatte Westvororte noch manch brenzlige Situation zu überstehen. Sogar gegen den mitstürmenden Lewandrowski musste Bierbaum retten (90.+3), der anschließend beim Volleyschuss von Stäps Glück hatte, dass der Eintracht-Torjäger aus sieben Metern total freistehend verzog (90.+4). „Heute habt ihr gesehen, was mit Kampfgeist alles möglich ist“, meinte Westvororte-Torwart Clemens Bierbaum zum 2:1.